Stuttgart. Daimler sucht nach einer Lösung für das defizitäre deutsche Niederlassungsnetz und will den Verkauf einzelner Betriebe vorantreiben. Andreas Burkhart, bei der deutschen Mercedes-Vertriebsorganisation MBVD seit Jahresanfang für das konzerneigene Niederlassungsnetz verantwortlich, erhöht den Druck auf die Niederlassungsleiter und fordert bessere Zahlen.
Um Kosten zu sparen, fasst erNiederlassungen zusammen und schließt kleinere Standorte. Geprüft wird auch die Zentralisierung von Verwaltungsfunktionen. Die 35 Niederlassungen mit 140 Betrieben und 16.000 Mitarbeitern haben 2012 nach Informationen der Automobilwoche bei annähernd zehn Milliarden Euro Umsatz einen Verlust von 45 Millionen Euro eingefahren. Dabei müssten die Niederlassungen eine Umsatzrendite von drei Prozent liefern, damit die Pkw-Sparte von Daimler auf das angestrebte Margenziel von zehn Prozent kommen kann."Die Profitabilität unserer Own-Retail-Standorte muss einem Vergleich mit dem Wettbewerb und dem freien Handel standhalten", heißt es bei der MBVD. Bereits im November hatte MBVD-Chef Harald Schuff angekündigt, einzelne Betriebe zu verkaufen, weil das Netz zu dicht geknüpft sei. Allerdings schließt eine Betriebsvereinbarung den Verkauf ganzer Niederlassungen bis Ende 2015 aus.Während die Verkaufsverhandlungen für Betriebe der Niederlassungen Ostwestfalen/Lippe und Weser/Ems seit Monaten stocken, könnten Finanz-investoren neue Dynamik entfachen. Nach Informationen der Automobilwoche erwägt ein Private-Equity-Fonds, ein Angebot für wesentliche Teile des Niederlassungsnetzes vorzulegen. Auch US-Autohändler Roger Penske wird als Kaufinteressent gehandelt. "Der Vorstand will die Struktur des Vertriebs verändern. Ein Konzept, das die kompletten Verkauf der Niederlassungen vorsieht, gibt es derzeit aber nicht", sagte ein Arbeitnehmervertreter zu den Plänen.Daimlers Niederlassungsnetz weckt Interesse
Das deutsche Niederlassungsnetz der Stuttgarter hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 45 Millionen Euro eingefahren. Nun erhöht der Autohersteller den Druck.
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