Daimler-Chef Ola Källenius will die Probleme bei Daimler mit einem Sparprogramm lösen. Unter anderem sollen 1100 Führungsstellen gestrichen werden, wie die "Süddeutsche Zeitung" und das "Handelsblatt" zunächst berichteten. Das wäre jede zehnte Managementstelle in Deutschland, wie Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht am Freitag in einem Info-Brief an die Mitarbeiter schrieb. Auch die Arbeiter am Band kommen nicht ungeschoren davon – alle deutschen Mitarbeiter sollen auf im kommenden Jahr auf Tariferhöhungen und individuelle Gehaltssteigerungen verzichten. Daimler wollte das nicht kommentieren. Källenius will erst kommende Woche einen Einblick in seine Strategie für die nächsten Jahre geben.
Der Betriebsrat will das nicht hinnehmen. Es gebe "extreme Unsicherheit, teilweise auch Wut" aufgrund der Pläne, sagte Betriebsratschef Michael Brecht. Zwar seien Maßnahmen notwendig, die Vorschläge von Källenius hält er jedoch für unverhältnismäßig.
Den Sparkurs hatte noch Källenius' Vorgänger Dieter Zetsche Anfang des Jahres vorgegeben. Die allgemein schwache Autokonjunktur, Produktionsprobleme, hohe Kosten für Rückrufe und andere Sorgen mit dem Diesel sowie die immensen Ausgaben für Elektromobilität und Zukunftstechnologien wie das autonome Fahren machten und machen Daimler zu schaffen. Vor allem das erste Halbjahr lief nicht gut.