Stuttgart. Daimler hat seine Niederlassungen in Erfurt und Wiesbaden verkauft. Der Verkauf in Erfurt betrifft alle drei Standorte der Daimler-Tochter Russ & Janot. Im einzelnen sind das Erfurt, Weimar und Arnstadt. Sie gehen an die Stern Auto GmbH, eine Tochter der in Hongkong ansässigen Lei Shing Hong Limited. Wiesbaden geht mit allen vier Standorten der Taunus-Auto-Verkaufs-GmbH an KBM Motorfahrzeuge, einen regionalen Mercedes-Benz-Partner. Beide Verkäufe sollen im zweiten Quartal 2015 abgeschlossen werden, die Kaufverträge sind aber bereits unterschrieben, wie Daimler erklärte. Mit den Unternehmen habe man "erfahrene und zuverlässige Käufer" gefunden.
Zum Preis äußerte sich der Konzern nicht, ebensowenig dazu, ob mit dem Verkauf von Erfurt an Lei Shing Hong eine Vorentscheidung für den Verkauf der weiteren ostdeutschen Niederlassungen gefallen ist. Aus mit der Situation vertrauten Kreisen hatte es zuletzt geheißen, dass Lei Shing Hong mehrere oder möglicherweise sogar alle ostdeutschen Niederlassungen kaufen könnten. "Der Bieterprozess zur Veräußerung der Standorte in Ostdeutschland befindet sich in einem laufenden Verfahren und es besteht eine Geheimhaltungspflicht", sagte eine Sprecherin.
Lei Shing Hong ist ein Mischkonzern mit Sitz in Hongkong und betreibt unter anderem mehr als 100 Autohäuser in China und Südostasien. Das Unternehmen hat laut Daimler mehr als 40 Jahre Erfahrung in Vertrieb und Service von Mercedes-Benz-Fahrzeugen. Es macht rund neun Milliarden Euro Umsatz, beschäftigt 15.000 Mitarbeiter und verkauft mehr als 100.000 Mercedes-Benz-Fahrzeuge pro Jahr. Bislang ist es nicht in Deutschland aktiv. Die Niederlassung Erfurt hat an ihren drei Standorten rund 160 Mitarbeiter.