Daimler und Uber kooperieren

Der Daimler-Konzern hat sich einen Verbündeten geholt, um autonom fahrende Autos möglichst schnell zum Geschäftsmodell machen zu können. Der Konzern habe mit Uber eine "Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei Bereitstellung und Betrieb selbstfahrender Fahrzeuge" unterschrieben, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. "Als Erfinder des Automobils wollen wir auch beim autonomen Fahren ganz vorne dabei sein – einem der faszinierendsten Aspekte bei der Neuerfindung der Mobilität", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. "Mobility-Service-Anbieter bieten eine ideale Plattform für Technologien für autonomes Fahren."

Daimler plane in den kommenden Jahren, autonom fahrende Mercedes unter anderem auch auf der globalen Plattform von Uber anzubieten, heißt es in der Mitteilung. Ein Sprecher betonte allerdings, dass es sich dabei um keine Technologie-Kooperation handle. Auch finanzielle Investitionen sind damit nicht verbunden. Uber ist einer der größten Fahrdienstvermittler der Welt und verfügt bereits über Erfahrung in 74 Ländern. Das Unternehmen arbeitet mit Hochdruck daran, automatisierte Fahrzeuge einzusetzen und damit auf Fahrer verzichten zu können. Bis wann die ersten Mercedes-Fahrzeuge zum Einsatz kommen sollen, blieb offen. Voraussetzung für einen solchen Dienst auf Fingerdruck ist das automatisierte Fahren der Stufe Fünf.

Daimler-Entwicklungschef Ola Källenius hatte sich zuletzt etwas zurückhaltender geäußert, was die Stufen des automatisierten Fahrens betrifft. "Für die Reise zum vollautonomen Fahren der Stufe vier oder fünf muss die Qualität der Komponenten wie Sensorik, HD-Karten oder leistungsfähige Rechner auf höchstem Niveau sein, damit eine sichere Funktion gewährleistet ist. Da wird zwischen 2020 und 2025 viel passieren", sagte er im Automobilwoche-Interview. Möglich wäre, dass Autos in geeigneten Gebieten mit übersichtlichen Verkehrsbedingungen – etwa auf einer Strecke von der Innenstadt zum Flughafen – bereits früher zum Einsatz kommen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei aber immer auch die Wetterbedingungen.

Daimler reiht sich damit in die Riege der Hersteller ein, die mit Fahrdienstvermittlern kooperieren und sich dadurch für die Zukunft Zugang zum Geschäft mit wachsenden Geschäft mit Mobilität erhoffen. So hat bereits Toyota massiv bei Uber investiert. VW hat sich das israelische Unternehmen Gett als Partner geschnappt, um im Markt mitzumischen. GM und Ford wiederum kooperieren mit dem Uber-Konkurrenten Lyft. Ford etwa hatte vor Wochen angekündigt, Fahrdienstvermittlern bis zum Jahr 2021 ein selbstfahrendes Volumenmodell für ihre Dienste anbieten zu wollen.

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