Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck will eine Lkw-Plattform entwickeln, die ein automatisiertes Fahren auf Stufe 4 erlaubt. Dies bedeutet, dass das Fahrzeug die Verantwortung in bestimmten Situationen wie etwa der Autobahn komplett übernimmt. Dafür ist eine neue Plattform mit redundanten Systemen für den Freightliner Cascadia notwendig. Erster Abnehmer soll die Google-Tochter Waymo sein.
Kritische Funktionen wie das Bremsen oder Lenken müssen in diesem Fall wie bei einem Flugzeug doppelt vorhanden sein, um einen Ausfall zu verhindern. Um den hohen Stromverbrauch zu managen, hat Daimler ein eigenes Niedervolt-Stromnetz entwickelt. "Unsere Level 4 Fahrzeugplattform basierend auf dem Freightliner Cascadia eignet sich ideal für die Integration autonomer Software, Hardware und Rechnersysteme", sagt Peter Vaughan Schmidt, Leiter der Autonomous Technology Group von Daimler Truck.
Daimler Truck investiert bis 2025 rund 500 Millionen Euro, um autonomes Fahren von Logistikzentrum zu Logistikzentrum über die Autobahn zu etablieren. Vor allem in den USA verspricht sich das Unternehmen davon einen Wettbewerbsvorteil, weil dann Fahrer und damit erhebliche Kosten eingespart werden können. Daimler Truck arbeitet dabei mit den Technologiefirmen Waymo und Torc Robotics zusammen, die jeweils ihre Kompetenzen zur Kommerzialisierung einbringen.
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