Der Autokonzern Daimler hat die Auslieferung mehrerer Mercedes-Modelle gestoppt. Davon betroffen sind bis Ende Mai produzierte Modelle der A-, B- und C-Klasse mit Vierzylinder, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Demnach hat die Konzernzentrale eine Mitteilung an alle Mercedes-Benz-Händler verschickt, in der es unter anderem heißt: "Wir untersagen Ihnen, die betroffenen Fahrzeuge zuzulassen oder an Kunden auszuliefern, bis eine entsprechende Abhilfe in den Servicebetrieben verfügbar und an den Fahrzeugen umgesetzt ist."
Konkret betrifft der Auslieferungsstopp ein Modell der C-Klasse, in das ein Vier-Zylinder-Diesel mit 1,6 Liter Hubraum eingebaut ist. Ebenfalls betroffen ist ein Motor mit der Bezeichnung OM651. Er ist in den Modellen CLA, GLA, GLE sowie der A- und B-Klasse verbaut. Außerdem geht es um einen Sechs-Zylinder-Diesel, der in den Geländewagen der G-Klasse steckt.
Der Hersteller kündigt ein Software-Update an, mit dem die Emissionen im realen Fahrbetrieb möglichst schnell und effektiv verbessert werden sollen. Noch ist unklar, wann das Update zur Verfügung stehen und wie lange der Auslieferungsstopp dauern wird. In Deutschland sind nach Angaben der Nachrichtenagentur DTS einige hundert Fahrzeuge betroffen.
Die Aktion ist eine Folge der Gespräche zwischen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche. Die seit Juni gebauten Autos halten die Grenzwerte der Euronorm 6c ein. Das KBA hat einen Rückruf für insgesamt 774.000 Dieselfahrzeuge von Mercedes angeordnet, davon 238.000 in Deutschland. (Mit Material von DPA)
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