Daimler stärkt Brennstoffzelle

Seit über 20 Jahren arbeitet der Daimler-Konzern an der Entwicklung von Brennstoffzellen-Systemen. Gebündelt sind sämtliche Aktivitäten der Tochter NuCellSys am Standort Nabern bei Kirchheim-Teck in der Nähe der Stuttgarter Zentrale. Seit Jahresbeginnfirmiert das Unternehmen nun unter dem Namen Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH.

Was sich anhört wie eine kosmetische Korrektur, hat durchaus einen inhaltlichen Hintergrund. "Mit der Umfirmierung senden wir ein klares Signal und untermauern die künftige Relevanz der Brennstoffzellentechnologie. Wir verzahnen uns zudem noch ein Stück mehr mit der Daimler AG", sagt Christian Mohrdieck, Brennstoffzellen-Entwicklungschef und Geschäftsführer der Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH.

Mit dem GLC F-Cell hat Daimler als einziger deutscher Hersteller bisher ein Serienfahrzeug auf dem Markt, das allerdings nur in einer kleinen dreistelligen Stückzahl gebaut werden soll. Der F-Cell lässt sich nicht kaufen, sondern für 799 Euro im Monat mieten. Er hat zusätzlich zur Brennstoffzelle auch eine an der Steckdose aufladbare Batterie an Bord, die die Reichweite verlängern und die Fahrdynamik verbessern soll. Damit schafft das Auto kombiniert 480 Kilometer.

Die Brennstoffzellen-Stacks sind im Joint Venture mit Ford, der Automotive Fuel Cell Cooperation (AFCC), im kanadischen Vancouver entstanden. Das Brennstoffzellenaggregat und das Wasserstoff-Speichersystem wurde von der Mercedes-Benz Fuell Cell in Nabern entwickelt. Das Daimler-Stammwerk Untertürkheim wiederum verantwortet eine Betriebsstätte für die Brennstoffzellen-Systemmontage ebenfalls am Standort Nabern.

Nach der abgeschlossenen Entwicklung des F-Cell arbeiten die Entwickler bereits an der nächsten Generation der Brennstoffzelle. Sie soll beispielsweise ab 2022 den Mercedes-Benz Stadtbus Citaro elektrifizieren und so für eine deutlich höhere Reichweite als bisher sorgen.

Die Mercedes-Benz Fuel Cell hat außerdem die Aufgabe das Brennstoffzellensystem so zu konzipieren, dass es sich flexibel in den konzernweiten Elektrobaukasten eingliedern lässt. Damit sind verschiedene Einsatzmöglichkeiten denkbar. „Null lokale CO₂-Emissionen, hohe Reichweiten und kurze Betankungszeiten sowie ein breites Einsatzspektrum vom Pkw bis zu Bussen, anderen großen Nutzfahrzeugen sowie für stationäre Anwendungen machen die Technologie zu einer zukunftsträchtigen Alternative", so Mohrdieck.

Die massenhafte Verbreitung der Brennstoffzelle wird derzeit noch durch die hohen Kosten für die Stacks sowie ein dichtes Tankstellennetz behindert. So gab es zum Jahresende 2018 in Deutschland laut der Initiative H2-Mobility 60 Wasserstofftankstellen. Bis 2023 könnten es dann 400 Tankstellen sein. Im Gegensatz zur Stromtankstelle dauert der Ladevorgang nur wenige Minuten.

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