Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gehe einem "konkreten Verdacht" nach, dass bei Fahrzeugen unter anderem der Baureihen C und G unzulässige Abschalteinrichtungen die Wirkung des Abgassystems manipulierten, so schreibt das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Am 24. Mai war bekannt geworden, dass das KBA über 1000 Fahrzeuge der Baureihe Mercedes-Benz Vito in Deutschland zurückrufen lässt, weil eine nicht erlaubte Software zur Abgasregulation zum Einsatz käme. Weltweit sind rund 4900 Fahrzeuge des Vito 1,6l Diesel Euro 6 betroffen. Aktuell gebe es bereits Prüfungen an den betreffenden Autos. Die Modelle haben dem Bericht zufolge einen vergleichbaren Motor wie der Mercedes-Van Vito mit 1.6-Liter-Motor.
Daimler hält den Rückruf für nicht gerechtfertigt und hat Widerspruch angekündigt. "Die Funktionen sind Teil eines komplexen Abgasreinigungssystems, das eine robuste Abgasreinigung bei unterschiedlichen Fahrbedingungen und über die Nutzungsdauer eines Fahrzeugs sicherstellen soll", hieß es in einer Stellungnahme. "Falls erforderlich wird das Unternehmen die strittige Rechtsauslegung auch vor Gericht klären lassen", so der Konzern.
Unabhängig davon werde man in vollem Umfang mit den Behörden kooperieren, teilte das Unternehmen mit.
Zu den Spekulationen des Spiegels möchte sich Daimler nicht äußern. Auf Nachfrage der Automobilwoche teilte das Unternehmen mit: "Uns liegt keine amtliche Anhörung zu den genannten Fahrzeugen vor. Diese müsste einem amtlichen Bescheid für einen Rückruf vorweg gehen".
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will Aufklärung von Daimler-Chef Dieter Zetsche: "Ich habe wegen des Manipulationsfalls beim Mercedes Vito den Daimler-Vorstandsvorsitzenden bereits für diesen Montag ins Ministerium einbestellt", sagte Scheuer dem "Spiegel".