Daimler regelt Nachfolge von Christine Hohmann-Dennhardt

Stuttgart. Der Aufsichtsrat des Daimler-Konzerns hat am Mittwoch über die Nachfolge von Christine Hohmann-Dennhardt entschieden, die als Vorstand für Integrität und Recht Mitte Oktober zum Volkswagen-Konzern gewechselt war. Zum 1. Januar übernimmt Renata Jungo Brüngger (54) im Vorstand das Thema Compliance. Im Vorfeld war spekuliert worden, ob der Sitz überhaupt wieder besetzt wird oder vielleicht einen neuen Themenzuschnitt erhält.

"Mit Renata Jungo Brüngger wird eine erfahrene Juristin der Daimler AG Mitglied des Vorstands. Zugleich stellen wir uns jünger sowie internationaler auf", sagte Daimler-Aufsichtsratschef Manfred Bischoff zu der Entscheidung. "Mit ihrer Kompetenz wird sie maßgeblich dazu beitragen, bei Integrität und Compliance sowie Recht die hohen Standards der Daimler AG weiterzuentwickeln."

Die Schweizer Staatsangehörige erlangte 1989 nach einem zweisprachigen Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Fribourg das Anwaltspatent. Berufsbegleitend erwarb sie einen internationalen Masterabschluss in Handelsrecht. Sie leitet seit Ende 2011 den Bereich Recht im Daimler-Konzern, zuvor war in verschiedenen internationalen Unternehmen tätig wie etwa der Schweizer Metro Holding AG.

Ihre Vorgängerin Christine Hohmann-Dennhardt war auf Wunsch des Volkswagen-Konzerns nach Wolfsburg gewechselt. Die 65 Jahre alte ehemalige Bundesverfassungsrichterin soll helfen, die Diesel-Affäre aufzuarbeiten und eine neue Unternehmenskultur zu fördern. Ihr Vertrag wäre eigentlich erst Ende Februar 2017 ausgelaufen. Dem Wechsel habe man, so hieß es Mitte Oktober in einer Mitteilung des Daimler-Aufsichtsrats "im Interesse der Good Corporate Governance der deutschen Automobilindustrie" entsprochen. Zudem sei Compliance "fest im Unternehmen Daimler und seiner Kultur verankert".