Daimler lässt G-Klasse weiter bei Magna bauen

Graz. Der Poker um die Fertigung des Geländewagen-Klassikers Mercedes G-Klasse ist wohl beendet. Daimler und Auftragsproduzenz Magna stehen kurz vor der Vertragsunterzeichnung, wie die "Kleine Zeitung" aus Unternehmenskreisen des Stuttgarter Autokonzerns berichtet. Der neue Vertrag garantiere dem österreichisch-kanadischen Zulieferer nicht nur die Produktion bis 2016, sondern bis zum Ende des Jahrzehnts. Allerdings habe Magna "an der Kostenschraube drehen" und "günstigere Konditionen einräumen" müssen, so der Zeitungsbericht weiter.

Daimler hatte wegen der steigenden Nachfrage und der zu erwartenden höheren Produktion einen besseren Preis von Magna gefordert und mit der Verlagerung der G-Klasse-Produktion nach Ungarn gedroht. Der Auftragsfertiger baut den Geländewagen seit 1979. Die Produktion wird der "Kleinen Zeitung" zufolge dieses Jahr auf 8500 Einheiten erhöht, in den nächsten Jahren könnten es wegen einiger Militäraufträge sogar bis zu 10.000 Stück sein.

Aufgrund des enormen Kostendrucks am Standort Graz fasst Magna nun eine Fertigung in Osteuropa ins Auge. Dies hat Europa-Chef Günther Apfalter vor Kurzem angedeutet. Offensichtlich denke Magna daran, ein Werk in Warschau zu kaufen, so die "Kleine Zeitung" weiter. Dabei soll es sich um eine ehemalige Daewoo-Fabrik handeln, die heute General Motors und der polnischen Regierung gehört. Ein mögliches Szenario sei, dass Magna künftig in Polen kleinere und volumenstärkere Modelle wie den Mini Countryman oder Infiniti-Modelle bauen lasse, während in Graz größere Fahrzeuge vom Band liefen. (Foto: Daimler)