Batterien sind für Elektroautos ebenso wichtig wie die Motoren. Sie gehören zu den teuersten und schwersten Bauteilen und sie entscheiden über die Reichweite, die zu den entscheidenden Mankos der Stromer gehört. Daimler wird gemeinsam mit seinem chinesischen Partner BAIC eine Batteriefabrik in Peking bauen, um genügen Batterien für seine künftigen in China gebauten E-Autos zu haben. "Die lokale Fertigung von Batterien ist ein entscheidender Baustein, um die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen flexibel und effizient zu bedienen", sagte Mercedes-Produktionsvorstand Markus Schäfer.
Daimler kündigt Batteriewerk in China an
Das erste Batteriewerk von Daimler im Ausland soll unter dem Dach von Beijing Benz Automotive Co (BBAC), dem Gemeinschaftsunternehmen von Daimler und BAIC, entstehen. Beide Partner wollen insgesamt fünf Milliarden RMB, umgerechnet rund 655 Millionen Euro, in die Produktion von batterieelektrischen Fahrzeugen unter der Marke Mercedes-Benz und in die Batterieproduktion investieren. Für die Produktion von Batterien ist ein dreistelliger Euro-Millionenbetrag vorgesehen. Ab 2020 will BBAC die ersten Elektroautos bauen.
"Wir investieren in den weltweit größten Markt für batterieelektrische Fahrzeuge", sagte China-Vorstand Hubertus Troska. "Bis 2025 wird der chinesische Markt einen substanziellen Anteil am Absatz von E-Fahrzeugen von Mercedes-Benz haben."
Insgesamt investiert Daimler rund eine Milliarde Euro in sein globales Batterie-Produktionsnetzwerk. Dazu gehört bereits der Standort Kamenz. Die Batteriezellen, aus denen Daimler in China Batterien bauen wird, werden in China hergestellt.
Bis 2022 will Mercedes weltweit mehr als zehn neue E-Autos auf den Markt bringen. In die Elektromobilität investiert der Konzern in den kommenden Jahren zehn Milliarden Euro. Daimler erwartet, dass der Anteil der E-Autos am Gesamtabsatz 2025 zwischen 15 und 25 Prozent liegen wird.
Der Umstieg bringt allerdings auch Probleme mit sich. Weil für die Produktion von E-Autos weniger Menschen benötigt werden, fürchten die Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze. Im Motorenwerk Untertürkheim gibt es deshalb gerade Verhandlungen, einige Überstunden wurden abgesagt.
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