Es klingt wie ein Krimi: Der Autobauer Daimler hat sich bei der Post unter Vorspiegelung falscher Tatsachen einen Streetscooter ausgeliehen. Die Post wiederum hat das Fahrzeug über dessen GPS-Sender auf dem Werksgelände geortet, wie der "Spiegel" berichtet – und wirft dem Autobauer Werksspionage vor. Daimler hingegen versteht die Aufregung nicht. Es sei völlig normal, sich Modelle der Konkurrenz anzusehen.
Im April hat Daimler demnach über eine Tarnfirma den Elektro-Lieferwagen gemietet. Angeblich handelte es sich um einen Pflegedienst aus Frankfurt am Main. Die Post, die natürlich alle Adressen in Deutschland kennt, merkte allerdings recht schnell, dass die Firma nicht existierte. Mittels eines eingebauten GPS-Senders konnte das Fahrzeug geortet werden - auf dem Werksgelände von Daimler. Die Manager von Post und Streetscooter waren empört, hatte doch es der Autobauer doch noch vor wenigen Jahren abgelehnt, einen Elektro-Transporter für die Post zu entwickeln. Briefvorstand Jürgen Gerdes hatte sich bereits damals darauf eingestellt, dass Dieselfahrzeuge möglicherweise nicht mehr in die Städte fahren dürften, und wollte eine Alternative.