Stuttgart. Daimler will die Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien ausbauen und investiert in den kommenden Jahren rund 100 Millionen Euro in seine hunderprozentige Tochter Deutsche ACCUmotive. Das gab der Autohersteller am heutigen Montag, (1.12.) bekannt.
„Wir rechnen in den nächsten Jahren mit einer hohen und stetig steigenden Nachfrage nach Batterien der Deutschen ACCUmotive“, sagt Frank Blome, Geschäftsführer Deutsche ACCUmotive. Die Firma soll ab 2016 die Lithium-Ionen-Batterien für die kommenden Elektroversionen des Smart Fortwo und Forfour und für künftige Hybrid-Modelle von Mercedes-Benz fertigen. „Die Entwicklung und Fertigung unserer Lithium-Ionen-Batterien ist in jeder Hinsicht wettbewerbsfähig", so Blome. „Wir schreiben bei der Deutschen ACCUmotive schwarze Zahlen.“
Am Produktionsstandort im sächsischen Kamenz wird derzeit eine neue Fertigungshalle gebaut, die Mitte 2015 fertig sein soll. Geplant sind knapp 20.000 m˛ Produktions- und Logistikfläche, eine Vervierfachung der Flächen seit dem Produktionsstart 2011.
Daimler hatte Mitte November dieses Jahres bekannt gegeben, die Fertigung von Batteriezellen bei der Tochter Li-Tec in Kamenz im Dezember 2015 einzustellen. Der Grund: Die Produktion von Batteriezellen für Elektro- und Hybridautos rechnet sich für den Autobauer nicht, weil das Produkt nicht ausreichend nachgefragt wird. Li-Tec bleibt als Forschungsstandort in Kamenz erhalten, der Großteil der 280 Mitarbeiter soll in die Deutsche ACCUmotive übernommen werden.
Geschäftsführer Blome sieht zusätzliche Wachstumschancen für Batteriesysteme durch den Einstieg das neue Geschäftsfeld der stationären Batteriespeicher. Die Autobatterien sind die technische Basis für die Entwicklung stationärer Batteriespeicher. Durch die Skalierbarkeit der Systeme können die Lithium-Ionen-Batterien sowohl in der Großindustrie zur Netzstabilisierung und Glättung von Lastspitzen etwa bei Energieerzeugern als auch in Haushalten zum Beispiel in Verbindung mit Photovoltaik-Anlagen eingesetzt werden. ACCUmotive profitiere bereits von Skaleneffekten durch die Serienfertigung von Fahrzeugbatterien: „Wir haben bereits erste Kundenverträge geschlossen. Mit unseren Systemen können wir einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten“, so Blome.Die Deutsche ACCUmotive wurde 2009 gegründet, um Lithium-Ionen-Batteriesysteme für Fahrzeuge zu entwickeln und zu produzieren. Die Daimler-Tochter liefert Lithium-Ionen-Batterien für den Smart Fortwo Electric Drive und die Hybridvarianten der S-, E- und C-Klasse. Nach Angaben des Konzerns wurden bislang mehr als 50.000 Lithium-Ionen-Batterien ausgeliefert.