Daimlers Finanztochter investiert bis Ende des Jahres einen höheren zweistelligen Millionenbetrag in das kalifornische Finanz-Startup AutoGravity. Der Schritt fällt mit dem nationalen Roll-Out von AutoGravity in 46 US-Bundesstaaten zusammen. Begonnen hat die Kooperation der beiden Unternehmen allerdings bereits früher. AutoGravity hatte Mitte 2016 mit Mercedes-Benz Financial Services USA seine digitale Finanzierungsplattform im US-Bundesstaat Kalifornien pilotiert.
AutoGravity ist eine kundenfokussierte Vergleichs-App für Autokauf und -finanzierung. Über das Smartphone kann sich der Kunde Fahrzeuge verschiedener Hersteller auswählen. Danach kann er sich für eine von vier verbindlichen Finanzierungsofferten entscheiden. Derzeit ist AutoGravity in den USA als App für iOS, Android und im Web erhältlich. Die App wurde bereits über 150.000 Mal installiert.
Die Angebote werden markenübergeifend ermittelt, so dass auch andere Banken und Hersteller Fahrzeugfinanzierung und -leasing per Smartphone anbieten können. In den USA arbeitet das Unternehmen bereits mit weiteren Banken, Herstellern und Händlern zusammen. Es wird darüber hinaus geprüft, AutoGravity auch in anderen Märkten international auszurollen.
Daimler Finanzvorstand Bodo Uebber sagte: "Mit unserer Investition in AutoGravity machen wir jetzt den strategischen Schritt, das klassische Finanzierungs- und Leasinggeschäft auf digitale Vertriebsstrukturen vorzubereiten." Mit seiner Technologie revolutioniere AutoGravity den Bereich der Online-Finanzierung.
Klaus Entenmann, Vorstandsvorsitzender von Daimler Financial Services zeigte sich äußerst angetan: "Mit AutoGravity sehen wir in der digitalen Welt einen neuen Stern aufgehen. Kunden können in Echtzeit die beste Finanzierung für ihr Fahrzeug ermitteln. Die Vergleichs-App ist die digitale Schnittstelle zwischen Kunden, Händler und diversen Finanzdienstleistern."
Wie hoch der Anteil an AutoGravity ist, den Daimler für seine Investition erhält, wurde nicht gesagt. Ein Sprecher erklärte aber, man sei ein Anschubfinanzierer. Daher ist nicht von einer Mehrheitsbeteiligung auszugehen.