Der Autobauer Daimler hat am Standort Sindelfingen seine neue Fertigung für die S-Klasse eröffnet. Rund 730 Millionen Euro flossen in die Factory 56, die voll digitalisiert ist und damit zu den modernsten Produktionsstandorten der Welt zählt. "Mit der Factory 56 ist es uns gelungen, Flexibilität, Effizienz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit erfolgreich zusammen zu bringen", sagte Daimler-Chef Ola Källenius bei der Veranstaltung vor geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft.
Baden-Württembergs Ministerpräsident sprach von einem "Meilenstein" in der Automobil-Produktion, der auch ein Bekenntnis zum Mobilitätsstandort im Südwesten sei. Dekarbonisierung und Digitalisierung seien die Erfolgsgaranten für die herausfordernde Transformation in der Automobilindustrie. "Wohl kein anderes Produkt steht dafür so sehr wie der vollelektrische EQS, der hier entstehen wird", so Kretschmann. Daimler-Entwicklungschef Markus Schäfer, der als Vater der Factory 56 gilt, wies auf die langen Diskussionen im Vorfeld hin. "Wir haben uns gefragt, wie wir Zukunft in einem Hochlohn-Standort schaffen können, der zudem 100 Jahre alt ist."
Die Fabrik wurde auf der grünen Wiese außerhalb des eigentlichen Mercedes-Geländes in Sindelfingen errichtet und soll besonders nachhaltig sein. Die Produktion wurde von Beginn an CO2-neutral konzipiert. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaik-Anlage, die ein Drittel des benötigten Stroms liefern kann. In der Betonfassade wurde recyceltes Abbruchmaterial verwendet. Die Fertigung hat ein Fläche von 30 Fußballfeldern und wurde innerhalb von zwei Jahren Bauzeit errichtet.