Daimler-Chef Zetsche gegen Quote

Daimler-Chef Dieter Zetsche hat sich klar gegen eine feste Quote für Elektroautos ausgesprochen. "Ich halte dies für den falschen Weg. Unser Ansatz ist es, Elektroautos zu entwickeln, die die Kunden wirklich kaufen wollen – und nicht müssen, weil sie einem Zwang ausgesetzt sind". Ein fester Mindestabsatz mache volkswirtschaftlich keinen Sinn.

Bundesumweltministern Barbara Hendricks (SPD) hatte in einem Interview mit "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" einen verpflichtenden Absatz ins Spiel gebracht. Es sei "gut möglich, dass wir eine Quote für Elektroautos brauchen werden, um den Übergang ohne Brüche zu organisieren". Dabei gehe es auch darum, Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie zu erhalten.

BMW-Vertriebschef Ian Robertson hat dagegen fehlende Anreize in Deutschland kritisiert. So verkaufe sich der X5 als Plug-In-Hybrid etwa in Großbritannien und Belgien sehr gut, nicht aber in Deutschland, wo die Prämie nur für Fahrzeuge unterhalb von 50.000 Euro gelte. "Deutschland war spät dran und ist sehr begrenzt mit seinen Angeboten", sagte Robertson vor Journalisten auf der Motor Show in Detroit.

Er verwies auf Norwegen und die vielen Möglichkeiten, E-Autos jenseits einer Kaufprämie zu unterstützen. Dort sei bereits jedes fünfte neue Fahrzeug ein Elektroauto. Dazu gehöre etwa eine gute Infrastruktur für Ladestationen oder das Nutzen von Bus- oder Pendlerspuren. "Es gibt erfolgreiche Wege, um E-Mobilität zu fördern, die auch in Deutschland zu bestehenden Programmen hinzugefügt werden könnten."

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