Der Daimler-Konzern baut weltweit Kapazitäten für die nächste Wachstumsphase bis 2025 auf. Dazu gehört auch eine neue Fertigungsstätte in Russland. Etwa 40 Kilometer nordwestlich von Moskau sollen von 2019 an je nach Nachfrage die E-Klasse Limousine sowie verschiedene SUVs vom Band laufen. Dafür investiert das Unternehmen über 250 Millionen Euro. "Russland ist für Mercedes-Benz ein strategisch wichtiger und absatzstarker Wachstumsmarkt", so Mercedes-Produktionschef Markus Schäfer. Mit einer lokalen Produktion sei man näher an den Kunden und stärke die globale Wettbewerbsfähigkeit. Das Werk wird vom Karosseriebau über die Lackierung bis zur Montage alle Fertigungsschritte umfassen und 1000 Jobs schaffen.
Gerüchte um eine Fabrik gab es schon länger. So hatte etwa der örtliche Gouverneur Andrej Worobjow vergangene Woche auf Instagram Fotos von Akten publiziert, die den entsprechenden Vertrag zeigten. Die Kapazitäten im neuen Werk sollen für jährlich bis 30.000 Fahrzeuge ausgelegt sein. In einem schwierigen Markt schlägt sich Mercedes gut. Nach eigenen Angaben war die Marke 2016 in Russland das vierte Jahr in Folge die zulassungsstärkste Premiummarke unter den Automobilherstellern. Konkrete Zahlen nennt Daimler nicht. Die Marktexperten von IHS Automotive erwarteten für 2016 einen Absatz von 36.000 Einheiten für die Marke mit dem Stern – das entspricht einem Minus von etwa elf Prozent und liegt in der Größenordnung des Gesamtmarkts, der von 1,6 Millionen auf 1,42 Millionen Einheiten schrumpfte. 2017 soll das Wachstum für Mercedes bei fünf Prozent liegen.
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