München. Mit möglichst guten Arbeitsbedingungen will Continental die Mitarbeiter länger fit halten. In dem seit 2007 laufenden Ergonomieprojekt sei der Anteil der sogenannten altersstabilen Arbeitsplätze in Deutschland von 20 Prozent auf mehr als ein Drittel erhöht worden, resümiert der Zulieferer. Als altersstabil gelten Arbeitsplätze, die für Mitarbeiter jeden Alters geeignet sind. Nun will Continental die Ergonomieverbesserungen mit den Effizienzsteigerungen verzahnen, die mit dem Continental Business Systems (CBS) erreicht werden sollen.
Die Zahlen machen die Notwendigkeit des Ergonomieprojekts deutlich: „Wir gehen davon aus, dass bis 2021 die Zahl der Mitarbeiter im Alterssegment zwischen 55 und 65 Jahre in unserer Produktion auf etwa 35 Prozent steigen wird. 2005 waren es noch 8 Prozent, 2011 rund 13 Prozent“, erläutert Peter Dolfen, Leiter der Konzernabteilung für Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit, Industriehygiene und Unternehmensschutz bei Continental. Mit der Anpassung der Arbeitsplätze an den Menschen „können wir die Gesundheit unserer Mitarbeiter schützen, die Produktionsqualität verbessern und den Mitarbeitern ein Arbeiten in Gesundheit bis zum Erreichen des Rentenalters ermöglichen“, so Dolfen.
Das Continental Business System zielt darauf, die gesamte Wertschöpfungskette möglichst effizient zu gestalten. Dafür werden Arbeitsprozesse optimiert, „indem wir beispielsweise Verschwendungen wie unnötige Bewegungen oder ungeeignete Prozessabläufe vermeiden“, beschreibt CBS-Leiter Oliver Prause. So könne man die effizientesten Ergebnisse für die Kunden und einen möglichst flüssigen Arbeitsablauf für die Mitarbeiter erzielen. Mit einer engeren Verzahnung der Ziele der Ergonomie und CBS werde sichergestellt, dass bei Prozessverbesserungen zusammen mit der Produktivitätssteigerung auch die Arbeitsbedingungen für den Menschen verbessert werden. Das schließt sinnvolle Arbeitsinhalte wie auch ergonomisch gesunde Bewegungsabläufe ein.
Ein Beispiel für die Verbindung von Ergonomie und CBS ist am Continental-Standort in Bebra zu finden. Hier wurde bei der Einrichtung einer Arbeitseinheit zur Fertigung von Kompressoren das Prinzip des CBS und der Ergonomie von Beginn an mit berücksichtigt. Dadurch war es möglich, die Arbeitsabläufe so einzurichten, dass den Mitarbeitern ein Wechsel zwischen stehenden und sitzenden Tätigkeiten ermöglicht wird. Zudem können sie die Arbeitsplätze individuell auf Sitz- und Standhöhe einstellen. Und die Mitarbeiter rotieren in einem festgelegten Rhythmus von einigen Stunden zwischen den Arbeitsstationen. So stellt sich in der Tätigkeit keine Monotonie ein und jeder Mitarbeiter kann alle Arbeitsschritte übernehmen.