Ziel der Zusammenarbeit zwischen dem Hannoveraner Zulieferer Continental und dem chinesischen Internetkonzern Baidu ist eine umfassende strategische Kooperation in den Bereichen automatisiertes Fahren, vernetzte Fahrzeuge und intelligente Mobilitätsdienste. Frank Jourdan, Continental-Vorstandsmitglied und Leiter der Division Chassis & Safety, und Qi Lu, Group President und COO von Baidu, nahmen an der Vertragsunterzeichnung in Berlin teil.
Continental-Chef Elmar Degenhart: „Mit unserer strategischen Zusammenarbeit werden wir intelligente Mobilität einen großen Schritt voranbringen“. Qi Lu, COO von Baidu sagte: „Durch die Zusammenarbeit mit Continental möchten wir ein neues Ökosystem für intelligente Mobilität und automatisiertes Fahren erschaffen“.
Erst im April hatte Konkurrent Bosch auf der Automesse in Schanghai ebenfalls eine Kooperation mit Baidu sowie den beiden chinesischen Kartenherstellern AutoNavi und NavInfo bekannt gegeben. Für autonomes Fahren mangele es noch an sehr genauen und sehr aktuellen Karten, das wolle man ändern, sagte der zuständige Bosch-Geschäftsführer Rolf Bulander. Daten der Bosch-Sensoren sollen dabei helfen, dass der Standort der Fahrzeuge inChina auf denZentimeter genau bestimmt werden könne. Bis zum Jahresende soll eine erste Karte erstellt werden. Über die finanzielle Ausgestaltung der Bosch-Baidu Kooperation wurden noch keine Angaben gemacht.
Gemeinsam mit dem US-Hersteller Ford hat Baidu im August 2016 rund 150 Millionen Dollar in einen der wichtigen Zulieferer für Laser-Radare gesteckt. Die US-Firma Velodyne ist ein führender Hersteller von Geräten, die ähnlich wie ein Radar das Umfeld eines Fahrzeugs mit Laser-Strahlen abtasten und damit eine Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren bieten.
Auch BMW und Audi kooperieren mit Baidu. Ein erstes von BMW ursprünglich auf drei Jahre angelegtes Projekt wurde im Winter 2016 allerdings bereits nach elf Monaten beendet. Man sei schneller vorangekommen als gedacht, so BMW. Ausländische Hersteller dürfen in China keinen eigenen Kartendienst betreiben, daher sind viele zur Kooperation - wie mit Baidu - gezwungen.
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