Der Automobilzulieferer Continental will möglichst noch 2018 eine erste Tochter an die Börse bringen. Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle dränge zur Eile, schreibt das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe. Die Richtung sei klar, auch wenn es noch keine abschließenden Beschlüsse vom Vorstand und Aufsichtsrat gebe.
Die Konzernspitze prüft derzeit eine Neuaufstellung des Konzerns. Favorisierte Option sei, so die Informationen des manager magazins, eine Art Dreiteilung des Konzerns. Abhängig von der strategischen Logik könne man dann schnell Töchter an die Börse bringen. Der Konzern wolle in diesem Fall zunächst die Mehrheit der Anteile behalten, schreibt das Magazin.
Die Continental AG ist schon heute als Holding aufgestellt. Im derzeit favorisierten Szenario bestünde Conti - laut dem Blatt - aus der heute schon eigenständigen Rubber Group, deren Kern die Reifenproduktion ist. Dazu kämen die Motorensparte Powertrain und als dritter Teil die zusammengefassten Einheiten Chassis & Safety sowie Interior, heißt es im Konzern.
Die dritte Einheit enthalte alles, was mit autonomem Fahren, neuen Mobilitätsdiensten und Infotainment zu tun habe. Diese Töchter stünden dann nebeneinander unter dem Dach der Continental-Holding. "Rubber oder Powertrain wären die ersten Kandidaten für einen Börsengang", schreibt das Manager Magazin.
Conti hat vor wenigen Tage bestätigt, dass man verschiedene Szenarien der künftigen Unternehmensstruktur prüfe, von denen auch der Aufbau einer Dachgesellschaft und eine separate Börsennotierung von Geschäftsbereichen eine Möglichkeit sei. Laut konnte befände man sich "in einem frühen Analysestadium", ob sich Änderungen ergäben sei völlig offen. Es gebe auch keine beschlussfähigen Pläne.
"Die Autoindustrie ist im Umbruch", sagte Finanzchef Wolfgang Schäfer zu den Überlegungen. "Da ist es wichtig, dass man immer flexibel reagieren kann." (ree)
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