Früher dachte man bei Compliance-Verstößen vor allem an Themen wie Bestechung oder verbotene Absprachen. Spätestens seit dem Dieselskandal bei VW ist ein weiterer Aspekt hinzugekommen, wie Bernhard Walter betont. „Technical Compliance oder Produkt-Compliance ist zu einem wesentlichen Teil des Compliance-Managements geworden“, unterstreicht der Kienbaum-Manager. Er ist Principal im Executive Search und Leiter der Praxisgruppe Services von Kienbaum bundesweit.
Während Compliance-Manager früher oft Juristen waren, die als verlängerter Arm der Rechtsabteilung agierten, sei nun gerade in der Automobilindustrie ein ganz anderer Typ des Compliance-Managers gefragt, so Walter. Zwar gehe es weiter darum, dass keine Rechtsvorschriften verletzt werden. Doch sei im Bereich der Produkt-Compliance ein viel größeres technisches und Prozesswissen erforderlich, das Juristen üblicherweise nicht haben und auch nicht zügig aufbauen könnten, betont Walter, der selbst Volljurist ist.