Chinesischer Batteriehersteller CATL kommt nach Deutschland

Contemporary Amperex Technology (CATL), einer der führenden Hersteller für Lithium-Ionen-Batterien mit Hauptsitz in China, expandiert innerhalb Europas und hat Niederlassungen in Berlin und München eröffnet. Bereits im Jahr 2011 hat das Unternehmen mit BMW eine erste wichtige Partnerschaft in Europa geschlossen. Der Autobauer implementierte die Batterietechnologie von CATL in das hybride SUV-Model BMW X1 xDrive25Le.

„Batterien sind bekanntermaßen entscheidend für die Elektromobilität. Auf der Suche nach einem geeigneten Zulieferer für Lithium-Ionen-Batterien haben wir 2011 mit CATL den perfekten Partner gefunden. Wir sind überzeugt, dass uns CATL erstklassige Hoch-Volt-Batterien für unsere Autos zur Verfügung stellen wird“, erklärte Johann Wieland, Präsident und CEO von BMW Brilliance Automotive. „CATL ist auf globaler Ebene absolut wettbewerbsfähig und hat es 2016 unter die Top drei der weltweiten Produzenten geschafft. Ich bin davon überzeugt, dass CATL in Kürze zum Weltmarktführer aufsteigen kann und blicke mit Zuversicht auf eine langfristige und stabile Partnerschaft“, so der BMW-Manager weiter.

"Das Unternehmen CATL ist interessant, da es einer der beiden größten Batteriehersteller Chinas ist. Das chinesische Ministerium MIIT erließ Ende 2016 eine Regulierungsvorlage in dem die Subventionierung von “New Energy Cars” in Bezug auf Batterien beschrieben wird. Voraussetzung für eine zukünftige Subvention könnte unter anderem sein, dass in dem Fahrzeug eine Batterie eines Herstellers ist, der über eine Produktionskapazität von über acht GWh verfügt. Bislang erfüllen nur BYD und CATL dieses Kapazitätsvoraussetzung", sagt Jochen Siebert von der gleichnamigen Unternehmensberatung.

Weitere wesentliche Anbieter im Bereich von Lithium-Ionen-Batterien sind das japanische Unternehmen Panasonic, die koreanischen Anbieter LG Chem und Samsung SDI sowie der chinesische Konzern Build Your Dreams (BYD). Zudem will der Elektroautobauer Tesla in Reno (Nevada) die größte Batteriefabrik der Welt entstehen lassen. Bis 2020 soll die Fabrik Akkus für eine halbe Millionen E-Autos produzieren.

Neben der Investition in eine lokale Forschungs- und Entwicklungsabteilung eröffnet CATL Marketing- und Vertriebsbüros in Deutschland. Auch PSA gehört seit kurzem zu den Kunden der Chinesen. Der französische Autobauer PSA hat CATL als einen seiner Partner für ein neues Model ausgewählt, wie Gilles Le Borgne, Executive Vice President bei PSA auf dem diesjährigen Genfer Autosalon bekannt gab. Die Hybrid-Variante des DS7 Crossback soll 2019 erscheinen.

Zusätzlich hat CATL zu Jahresbeginn seine Position auf dem europäischen Markt für Elektroautos durch eine 22-prozentige Beteiligung am finnischen Automobilzulieferer Valmet Automotive gestärkt. CATL wird sich vor allem in Projektmanagement, Ingenieurswesen und Produktion von Batterien für Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge ins Unternehmen einbringen. Darüber hinaus gibt es weitere Partnerschaften mit europäischen Unternehmen, die CATLs Ambitionen in Europa unterstreichen.

Das Unternehmen aus der Provinz Fujian ist eigenen Angaben zufolge eines der drei weltweit führenden Batterieunternehmen und produzierte im vergangenen Jahr 6,8 Gigawattstunden (GWh) Strom in Form von Batterien. Bis 2020 erwartet das Unternehmen eine weltweite Lithium-Ionen-Produktion mit einer Kapazität von 50 GWh.

CATL beschäftigt sich mit dem Design, der Herstellung, dem Verkauf und der Wiederverwertung von wieder aufladbaren Lithium-Ionen-Batteriezellen, -Packs und -Systemen. Das Unternehmen hat Partnerschaften mit bekannten internationalen und heimischen Autobauern und beliefert Kunden mit Batteriesystemen für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV), Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge (PHEV) und Energiespeichersysteme. Im Jahr 2012 hat CATL zwei nationale Innovationsprojekte für den Einsatz von neuen Energietechnologien in Fahrzeugen übernommen.