Peking. China will Elektroautos permanent überwachen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, arbeitet die Regierung an einem Plan, der vorsieht, dass die Bordcomputer den Standort des Fahrzeugs einmal pro Sekunde an die Behörden meldet. In einem 35 Seiten langen Entwurf erklärt die Behörde detailliert, welche Informationen sie in welchem Format von den Hersteller geliefert bekommen will. Dabei geht es nicht nur um allgemeine Daten über Batterien, Motor oder Standort, sondern die Chinesen verlangen auch individuelle Daten wie Gerätenummern und im Auto eingelegte SIM-Karten. Damit können die Daten bestimmten Personen zugeordnet werden, die Regierung wüsste also jederzeit, wo sich welcher Autofahrer gerade aufhält, wie schnell er fährt oder wo er sein Auto wie lange geparkt hat.
Für deutsche Datenschützer ist eine lückenlose Überwachung, wie sie jetzt in China geplant ist, ein Alptraum. Die deutschen Hersteller befinden sich durch die chinesischen Pläne in einer schwierigen Situation: Aus Rücksicht auf den in Deutschland sehr wichtigen Datenschutz haben sie den Schutz der Privatsphäre ihrer Kunden zu einem ihrer Markenzeichen erklärt. Aus diesem Grund gibt es auch immer wieder Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit mit Internetkonzernen wie Google und Apple, bei denen das Sammeln von Daten zum Geschäftsmodell gehört.