Innerhalb eines Jahres wird MOIA in zwei großen europäischen Städten an der Start gehen. Man darf davon ausgehen, dass eine davon Berlin sein wird. Der Anspruch der neuen VW-Marke ist aber ,eine weltweiter Player zu werden. „Sicher werden wir erst den Fokus auf Deutschland und Europa legen, aber dann schauen wir auch in die USA, China oder Lateinamerik“, gab Harms einen Ausblick auf seine Vision.Bis 2025 soll MOIA einen "substanziellen Teil des Umsatzes" mit dem neuen Geschäftsbereich erzielen. Details nannte Harms nicht.
Über eine App werden Menschen weltweit dann ein MOIA-Shuttle rufen könnnen. Das wird mittel- bis langfristig ein eigens für den Dienst entwickeltes vollelektrisches Shuttle-Fahrzeug sein. Mit ausreichend Platz für „Kind und Kegel“. Bis das soweit sei – denkbar ist, dass MOIA das Fahrzeug auf dem Pariser Autosalon 2018 vorstellt – werde man auch Pilotprojekte mit herkömmlichen Verbrenner-Fahrzeugen aus dem VW-Reich starten.
Der weibliche Kunstname "MOIA" übrigens wurde mit Bedacht gewählt. Man wollte bewusst keinen männlichen Markennamen, von denen es im VW-Konzern bereits genug gebe, heißt es aus dem Strategieteam. Moia wurde aus dem indischen Sanskrit-Wort „Maja“ abgeleitet, was so viel wie Magie bedeutet. „Wir wollten, dass sich unser Dienst wirklich von den anderen Angeboten unterscheidet. Dass wir es wirklich schaffen können, Städte vor dem Verkehrsinfarkt zu bewahren. Was könnte man dazu besser brauchen als ein bisschen "Magie"?, erklärt eine Sprecherin.
Außerdem so die Hoffnung: Wenn eines Tages autonome Fahrzeuge rollen, könnte es Eltern - speziell den Müttern – vielleicht leichter fallen, ihre Kinder einem „weiblichen“ Dienst anzuvertrauen. MOIA eben. Die ersten Piloten mit autonomen Fahrzeugen sollen noch vor 2021 stattfinden.
Erst nachdem die Entscheidung für MOIA endgültig gefallen sei, habe man außerdem entdeckt, dass, wenn man den Namen auf den Kopf stellt und spiegelt, sich die Buchstaben VW ablesen lassen und die Ziffern O und 1. Nullen und Einsen – der digitale Code, aus dem jetzt auch Volkswagens Träume sind.
Eine rechte konkrete Vorstellung hat Chef Ole Harms bereits von der Entwicklung des Dienstes. Die Zahl der Mitarbeiter - bisher 50 – soll sehr schnell, intern ist von etwa einem Jahr die Rede – auf 150 bis 200 anwachsen.
Die Zentrale in Berlin arbeite eng mit der Strategieabteilung in Wolfsburg zusammen. Chefstratege Thomas Sedran fungiert als Vorsitzender des Beirats. Aber auch Konzernchef Matthias Müller und Porsche-Chef Oliver Blume sollen als Paten das Projekt mit großem Eifer unterstützt und vorangetrieben haben. Die Geschäftsführung von MOIA besteht aus Ole Harms (CEO), Dr. Frank Dilger (CFO) und Robert Henrich (COO), der seine Tätigkeit zum 1. Januar 2017 aufnimmt.