Finanz-Vorstand Lutz Meschke wies darauf hin, dass das sehr hohe Ergebnis des ersten Halbjahres gedanklich nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden könne. Meschke: „Unseren hohen Ausgaben für die Entwicklung des ersten rein elektrisch betriebenen Sportwagens von Porsche und die Erweiterung der Produktion am Standort Zuffenhausen stehen Einnahmen erst nach dem Verkaufsstart des Mission E Ende des Jahrzehnts gegenüber.“
Porsche investiert für den Mission E eine Milliarde Euro und schafft rund 1.200 neue Arbeitsplätze. Außerdem gibt Porsche einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag für Zukunftstechnologien und Plug-in-Hybridantriebe aus. „Es ist eine große Herausforderung“, so Meschke weiter, „die erheblichen Investitionen zu stemmen und gleichzeitig das hohe Renditeniveau zu halten.“
Im aktuellen Geschäftsjahr 2017 gehen Blume und Meschke - sollten die Fremdwährungskurse stabil bleiben - davon aus, zum Jahresende ein operatives Ergebnis leicht über dem hohen Vorjahreswert abzuliefern. Das Ziel einer operativen Umsatzrendite von mindestens 15 Prozent bleibt demnach erreichbar.
Und zum Schluss der Darlegung ihrer Finanzkennzahlen gibt der Porsche-Vorstand den Kollegen von Audi per Pressemitteilung dann doch noch eins mit: "In der aktuellen Diskussion um den Diesel übernimmt Porsche die volle Verantwortung gegenüber seinen Kunden. Porsche selbst entwickelt und produziert keine Dieselmotoren", heißt es da. Nein, das macht nämlich Audi - ergänzt der Leser hier im Geiste.
Man möchte dieser Tage wirklich kein VW-Konzernchef sein. Matthias Müller muss sich allmählich vorkommen wie im Kindergarten: jedes Kind schiebt dem anderen den schwarzen Peter zu - und wirft am besten noch ein Bauklötzchen hinterher. Sehr erwachsen, sehr "premium", sehr hilfreich für die Außendarstellung des Konzerns. Aber Hauptsache die Zahlen stimmen.
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