Seit VW-Konzernchef Matthias Müller im "Handelsblatt" vorgeschlagen hat, das Steuerprivileg auf Diesel-Kraftstoff abzuschaffen, liefern sich Gegner und Befürworter der Idee eine heftige Debatte. Müllers Vorschlag war unerwartet gekommen, bisher hat die Autobranche und insbesondere der VW-Konzern die Diesel-Besteuerung hartnäckig verteidigt, weil es den Absatz von Dieselfahrzeugen gesichert hat, die wiederum niedrigere CO2-Emissionen haben als gleichstarke Benzin-Modelle. Trotz des Abgas-Skandal hatten noch 2016 noch knapp 46 Prozent aller in Deutschland verkauften Autos einen Diesel unter der Haube. Im Jahr 2017 waren es bis einschließlich November noch gut 39 Prozent.
Die Regierung lehnt die Forderung ab. "Die Bundesregierung hat gegenwärtig keine Pläne, an der Diesel-Besteuerung etwas zu ändern", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Auch CDU-Wirtschaftspolitiker Thomas Bareiß ist nicht begeistert von der Idee. "Statt der Politik kluge Ratschläge zu erteilen, sollte sich Herr Müller lieber auf die Entwicklung von sauberen Autos konzentrieren", sagte er dem "Handelsblatt".