Seit Ende Januar ist Großbritannien offiziell kein Mitglied der Europäischen Union mehr. Zwar gilt noch bis Ende 2020 eine Übergangsregelung, bei der alle wesentlichen Regeln in Kraft bleiben, dennoch spüren die Autobauer auf der Insel nicht erst seit gestern die Auswirkungen des politischen Streits.
Schon das ewige Gezerre um das Austrittsabkommen hat die Käufer ebenso verunsichert wie die Investoren. Im Januar ist die Inlandsnachfrage im Vergleich zum Vorjahresmonat um 23,9 Prozent zurückgegangen. Zwar sind gleichzeitig die Exporte stark gestiegen, aber dennoch sank die Produktion im Vergleich zum Januar 2019 um 2,1 Prozent auf 118.314 Autos.Damit schrumpft die Autoproduktion in Großbritannien bereits den fünften Monat in Folge. Von den 20 vergangenen Monaten war das genau ein Mal nicht der Fall. Nissan hat den Fortbestand seines Werks in Sunderland in Frage gestellt, dessen Produktion zu drei Vierteln in Kontinentaleuropa verkauft wird. Von allen landesweit gebauten Fahrzeugen sind 83 Prozent für den Export bestimmt.