Bricht die CES wieder alle Rekorde?

München/Las Vegas. Die CES 2016 steht in den Startlöchern. Vom 5. bis 9. Januar geben sich technikbegeisterte Fachbesucher in Las Vegas die Klinke in die Hand und alle, die nach dem Jahreswechsel in die Wüstenmetropole reisen, fragen sich: Wird es wieder so voll?

176.000 CES-Besucher wurden im Januar 2015 auf den CES-Messegeländen in Las Vegas gezählt. So viele Besucher waren noch nie zur Consumer Electronics Show (CES) gekommen. Der Veranstalter der CES, die Consumer Technology Association (CTA), will 2016 zur 49. CES versuchen, den Zustrom einzubremsen.

Gleichzeitig aber wird die CES 2016 so raumgreifend wie noch nie. Zudem gibt es zum ersten Mal eine eigene Messehalle für die Automobilindustrie: Die North Hall auf dem Gelände Tech East. Hersteller wie Volkswagen, Audi, Ford oder Daimler, aber auch Zulieferer wie Bosch oder ZF TRW zeigen hier ihre Innovationen.

Nachdem im vergangenen Jahr Daimler-Chef Dieter Zetsche einer der Keynote-Speaker in Las Vegas war und das autonome Konzeptfahrzeug F015 Luxury in Motion auf der CES vorgestellt hat, wird in diesem Jahr VW-Markenchef Herbert Diess auftreten. Er wird VW's neue Strategie zur Elektromobilität erläutern und ein E-Auto mit allen VW-Innovationen präsentieren. Im Internet wird bereits gemunkelt, dass dieses Auto, ein elektrischer Bulli, BuddE heißen wird.

Bosch beispielsweise zeit auf der CES 2016 seinen schon im Vorfeld mit dem CES Innovation Award ausgezeichneten haptischen Touchscreen und viele andere Innovationen, die das vernetzte Fahren leichter machen.

Eine unabhängige Zählung hat ergeben, dass im Januar 176.000 Fachbesucher in die Hallen der CES in Las Vegas geströmt sind. Las Vegas, eine Stadt, die diese Massen eigentlich locker verkraften müsste, platzt aber innerhalb der fünf Messetage aus allen Nähten. 2015 waren alle Hotels überbucht und die Hotelpreise, die eigentlich im Vergleich zu anderen Städten in den USA immer moderat gehalten sind, stiegen ins Unermessliche. Am Taxistand wartet man locker zwei Stunden und der Skytrain ist immer voll.

Der Veranstalter CTA hat im Vorfeld der CES 2016 versprochen, alles besser zu machen und auf diese Überfüllung zu reagieren. "Wir sind sehr sensibel geworden in Bezug auf die Sorge, dass so viele Besucher zu viel sein könnten", zitiert heise online CTA-Präsident Gary Shapiro, "176.000 ist sicher das absolute Maximum."

Shapiro will 2016 den Strom auf die Fachmesse, zu der keine privaten Besucher zugelassen sind, eindämpfen. Er will jetzt im Bereich von 150.000 bis 170.000 Besuchern landen. Shapiro hatte dieses Ziel jedoch auch schon vor der CES 2014 und 2015 ausgegeben – vergeblich.

Mehr Personal soll nun die Anmeldungen genauer prüfen und nur noch diejenigen sollen ein Ticket bekommen, die auch wirklich in der Branche arbeiten. Auch von den Ausstellern dürfen nur noch halb so viele Mitarbeiter mitkommen, schreibt das Online-Magazin Heise. Außerdem sollen es weniger Freikarten geben

Außerdem wurde die Zeit zum Anmelden drastisch verkürzt, Spätanmelder müssen für die CES 2016 stolze 300 Dollar zahlen. Um die Wartezeiten an Taxiständen zu reduzieren, setzt die CTA auf die Dienste von Lyft und Uber zur CES 2016. Im Unterschied zu anderen Städten dürfen sie ihre Kundschaft aber nicht immer dort abholen, wo sie gerade ist: An Hotels sowie am Flughafen wird es speziell gekennzeichnete Zufahrtszonen geben.

Die CTA will zwar die Besucherzahlen eindampfen, aber die Aussteller werden mehr: Voraussichtlich sollen zur CES 2016 3600 Aussteller mehr kommen. Auch die Ausstellungsfläche wird die größte in der CES-Geschichte sein. Erstmalig gesellt sich zu den Ausstellungsflächen Tech East und Tech West jetzt das Gelände Tech South dazu.

Auf die Fläche des Tech South wird der C-Space verlagert, in dem sich alles um Unterhaltungselektronik dreht. Somit wird an anderer Stelle Platz geschaffen. Angeblich soll der Ausstellungsbereich für unbemannte Systeme wie Drohnen verdreifacht werden, bei Computerspielen und Virtueller Realität kommen 80 Prozent dazu, bei Robotern 70 Prozent. Stark wachsen wird zudem die Zahl der Aussteller mit 4K-Ultra-HD-Fernsehern, 3D-Druckern sowie aus der Automobilbranche.