Karl-Thomas Neumann, bis zum Sommer Chef des Autobauers Opel, glaubt nicht, dass der derzeitige Umbau der deutschen Autokonzerne ausreichen wird, um die Zukunft zu meistern. "Die deutsche Autobranche braucht einen klaren Schnitt", sagte er dem "Spiegel": "Sie muss akzeptieren, dass der Diesel langsam ausstirbt."
Zwar könnten die Hersteller noch jahrelang Geld mit Verbrennungsmotoren verdienen. Man müsse aber schon jetzt die Komplexität reduzieren und weniger verschiedene Motoren entwickeln. Das dadurch gesparte Geld sollten die Hersteller Neumanns Ansicht nach massiv in Elektromobilität investieren.
Anfang des Jahres hatte Neumann die Idee, Opel zur Elektromarke umzubauen. Hintergrund war, dass Opel als vergleichsweise kleiner Hersteller, dessen Mutterkonzern General Motors (GM) kein Interesse am Diesel hatte, es nicht schaffen würde, auf Dauer die strenger werdenden Abgasvorschriften einzuhalten. Der Plan wurde nicht umgesetzt, weil GM Opel an den französischen PSA-Konzern verkaufte und Neumann als Opel-Chef abtrat.