Eigentlich war alles ganz anders geplant: Bram Schot, der schon seit der Verhaftung von Rupert Stadler im Sommer übergangsweise die Geschäfte geführt hat, sollte das noch so lange machen, bis Audi sich mit BMW über die Freigabe von Markus Duesmann geeinigt hätte. Daraus wird nun nichts, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Am Donnerstag soll der Aufsichtsrat den 57 Jahre alten Schot dauerhaft zum Audi-Chef ernennen.
BMW weigert sich, seinen früheren Einkaufschef Markus Duesmann vorzeitig aus seinem Vertrag zu entlassen. Dieser enthält eine Wettbewerbsklausel, die Duesmann bis 2020 verbietet, für einen direkten Wettbewerber zu arbeiten. Angesichts der Probleme bei Audi kann man nicht so lange warten. Neben den Problemen mit dem neuen Prüfstandard WLTP gibt es immer noch juristische Querelen um den Abgas-Skandal, hinzu kommt, dass Audi schon länger nicht mehr mit technischen Pionierleistungen aufgefallen ist. Gegenüber den Rivalen Mercedes-Benz und BMW, die man eigentlich überholen wollte, ist Audi deutlich zurückgefallen. Was nun aus Duesmann wird, ist unklar. Er soll eine andere Position im VW-Konzern übernehmen. Audi gab auf Anfrage der Automobilwoche keinen Kommentar ab.
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