Bosch verspricht günstigen 48-Volt-Hybrid selbst für Kleinwagen

Bosch hat eine neue 48-Volt-Batterie für Hybridfahrzeuge entwickelt. Die neue Batterie ist standardisiert und soll deshalb einfach in neue Fahrzeugmodelle integriert werden können. Hersteller und auch Start-ups können so laut Bosch auf lange und teure Entwicklung verzichten. Der Einbau der Lithium-Ionen-Batterie soll auch in Klein- und Kleinstwagen lohnen. Die Produktion der Batterie startet Ende kommenden Jahres.

Rolf Bulander, Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions bei Bosch, sagt: "Bosch ist ein Inkubator für Elektromobilität. Wir helfen Herstellern, Entwicklungszeiten zu reduzieren und schnell am Markt zu sein." Bosch erwartet bei der Einstiegs-Hybridisierung einen großen Markt und bietet deshalb neben der 48-Volt-Batterie auch weitere Antriebskomponenten an. Im Jahr 2025 werden laut Schätzungen des Unternehmens rund 15 Millionen Neufahrzeuge 48-Volt-Hybride sein.

Bosch hat die neue Batterie so konzipiert, dass sie vergleichsweise günstig dabei helfen kann, die CO2-Emissionen von Fahrzeugen zu reduzieren. Die Batterie kommt ohne aktive Kühlung aus und sitzt in einem Gehäuse aus Kunststoff statt aus Metall. Beides spart Kosten. Der Einbau in die Kunststoffhülle war laut Bosch "eine echte Herausforderung, denn beim Laden der Batterie und über die Lebensdauer schwellen die Lithium-Zellen an. Die Verpackung muss also einiges aushalten". Bei der 48-Volt-Batterie haben die Bosch-Ingenieure die Zellen neu so angeordnet, dass auch ein Kunststoff-Gehäuse den Druck aushält.

Die Lithium-Ionen-Zellen der Batterie sind den Angaben zufolge nicht größer als für die CO2-Reduktion unbedingt nötig. Bosch ist nach eigenen Angaben bereits mit mehr als einem Dutzend Kunden im Gespräch und hat eine "signifikante Anzahl an Serienprojekten gewonnen", teilt das Unternehmen mit.

Mit dem sogenannten Boost Recuperation System (BRS) spart ein 48-Volt-Hybrid laut Bosch erheblich Kraftstoff: Ein Auto verliert normalerweise Energie, wenn der Fahrer bremst. Das BRS speichert diese Energie in einer 48-Volt-Batterie und setzt sie später zum Beschleunigen ein (Elektro-Boost). So wird weniger Kraftstoff verbraucht – und aus dem Auspuff kommt weniger CO2.

Mathias Pillin, verantwortlich für Elektromobilität bei Bosch, sagt: "Wir sind bei Bosch lange in Vorleistung für die Elektromobilität gegangen. Nun können wir allmählich die Früchte unserer Arbeit ernten." Aktuell seien weltweit schon weit über 500.000 Elektroautos und Hybride mit Komponenten von Bosch unterwegs.

Bosch investiert jährlich 400 Millionen Euro in die Elektromobilität. In über 30 Serienprojekten sammelt das Unternehmen seit Jahren Erfahrung, unter anderem in der Produktion von Batterien. Dieses Know-how komme nun zum Tragen. Michael Budde, Geschäftsführer bei Bosch Battery Systems, sagt: "Wir zeigen, dass es bei der Batterie nicht nur um stärker, schneller, weiter geht – sondern dass die Kunst darin liegt, eine passende und einfach zu nutzende Lösung zu schaffen."

Mit der neuen Batterie will Bosch entscheidend dazu beitragen, den 48-Volt-Hybrid für den Massenmarkt erschwinglich zu machen. So könne der Antrieb schnell zum "Volkshybrid" werden. "Wir sind zuversichtlich, eine führende Stellung im Markt für 48-Volt-Batterien zu erreichen", sagt Budde.

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