Der Vorwurf möglicherweise kartellrechtlich bedenklicher Absprachen in der Autoindustrie zieht weitere Kreise. Wie der "Spiegel" berichtet, soll beim Bundeskartellamt in Bonn in der vergangenen Woche ein weiterer VW-Schriftsatz mit Details zu möglichen Absprachen zwischen den fünf Autobauern eingegangen sein. "Erstmals taucht in dem Papier auch der Stuttgarter Elektronikkonzern Bosch auf", schreibt das Magazin, dem das Papier angeblich vorliegt.
Wie das Nachrichtenmagazin behauptet, soll Bosch dem Schriftsatz nach dabei geholfen haben, eine sogenannte "Dosierstrategie" für AdBlue zu entwickeln.
Das Blatt zitiert aus dem Bericht eine Passage, die ein VW-Manager nach einem Treffen von Daimler, BMW, Audi, Volkswagen und Bosch am 19. Oktober 2006 festgehalten haben soll: "Alle wollen eine Limitierung" der AdBlue-Einspritzung "wegen der begrenzten Größe der Harnstofftanks. Keiner will die wahre Motivation dieser Limitierung den Behörden (CARB, EPA) berichten."
Wie der "Spiegel" weiter berichtet, haben die Autobauer auch versucht, sich über die Abgas-Strategie auf dem koreanischen Markt abzustimmen, nachdem Modelle von Mercedes bei Tests der koreanischen Behörden auffällig geworden waren. "So wollten die Autobauer verhindern, dass die koreanischen Behörden eigene Tests und Zulassungsverfahren einführten, weil die deutschen Diesel-Fahrzeuge den Anforderungen nicht gewachsen waren", schreibt das Blatt in einem Online-Beitrag.