Bosch-Chef Volkmar Denner hält einen sauberen Diesel mit dem heutigen Stand der Technik für möglich. So hätten kürzlich auf dem Wiener Motorensymposium präsentierte Messungen von Bosch und Daimler ergeben, dass die neue Motorengeneration von Vier- und Sechszylinder-Diesel die strengsten Stickoxid-Grenzwerte sowohl auf dem Prüfstand als auch auf Straße einhalten könnten. Zudem stoße der Diesel seit Einführung des Partikelfilters so gut wie keinen Feinstaub mehr aus. "Man muss den Leuten sagen, dass die Technik da ist", sagte Denner auf der Jahrespressekonferenz in Renningen mit Blick auf sinkende Diesel-Anteile bei Neuwagen. Jetzt komme es darauf an, die neuen Motoren schnell in den Markt zu bringen.
Vor diesem Hintergrund lehnt Denner die diskutierten Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge strikt ab. "Es wäre ein Kurzschluss, der ökologische wie ökonomische Tatsachen verdrängt – schädlich für Arbeitsplätze und Handel, schädlich aber auch für den Klimaschutz." Die Debatte um strengere Grenzwerte müsse technologieoffen geführt werden. "Die Kreativität unserer Ingenieure darf nicht auf einen Pfad beschränkt werden", so Denner. Allein bei Bosch hängen weltweit etwa 50.000 Jobs vom Diesel ab, in Deutschland sind es 15.000. Hinzu kommen viele weitere bei nachgelagerten Betrieben.