Neugierig folgen die Blicke der 18 Auszubildenden dem kleinen autonomen Transportroboter auf seinem Weg durch die Fertigungshalle im Homburger Bosch-Werk. Im Rahmen ihrer technisch-gewerblichen Ausbildung übernehmen sie die Rolle als Botschafter für Industrie 4.0. Dafür lernen die sechs Mädchen und zwölf Jungen unter anderem den Einsatz neuer Technologien in der vernetzten Fertigung kennen.
Neben neuen Lehr- und Lerninhalten, wie beispielsweise eLearning, Apps programmieren oder auch Roboter konfigurieren, spielen für die Bosch-Azubis Bildungskooperationen eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit den Ausbildern entwickeln die Auszubildenden spannende und lehrreiche Projekte, um Schülern die Welt der Digitalisierung und Vernetzung näher zu bringen. „Wir wollen mit Projekten wie diesem unsere Fachkräfte von morgen befähigen, den digitalen Wandel in Unternehmen und Gesellschaft mitzugestalten“, sagt Bosch-Arbeitsdirektor Christoph Kübel.
„Im Rahmen der Bildungskooperationen übertragen wir unseren Auszubildenden bereits während der Ausbildung Eigen- und Projektverantwortung“, ergänzt Siegfried Czock, Leiter Aus- und Weiterbildung bei Bosch in Deutschland. „Dadurch lernen die Azubis ihr Wissen praktisch umzusetzen und anhand konkreter Projektaufgaben an Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Dieses Zusammenspiel zwischen Wissen aufbauen und Wissen weitergeben ist eine sehr wichtige Fähigkeit – heute und morgen.“
Deutschlandweit engagieren sich bereits mehr als 500 Bosch-Azubis in über 300 Bildungskooperationen. Diese Kooperationen finden im Rahmen der Initiative „Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland“ statt, deren Gründungsmitglied Bosch ist. Als Industrie-4.0-Botschafter vermitteln die jungen Azubis in Homburg mit Unterstützung ihrer Ausbilder grundlegendes Digitalwissen an acht Partnerschulen des Standorts. Auf diese Weise bekommen die Schüler einen praktischen Einblick in die verschiedenen Berufsbilder.
In einer weiteren Bildungskooperation haben Auszubildende am Entwicklungsstandort Schwieberdingen ein selbstfahrendes Modellauto entworfen. Das Auto ist in der Lage, mit Hilfe eines Infrarotsensors Hindernisse zu erkennen und ihnen auszuweichen. Die dafür notwendigen Programmierungen erfolgen mit dem Micro-Controller „Calliope“. Gemeinsam mit Schülern der siebten Klasse wird das Auto zusammengebaut und programmiert. „Am Anfang können sich die Schüler meistens nicht vorstellen, wie automatisiertes Fahren funktioniert. Nach dem Projekt sind sie von der Technik begeistert, wie ich damals“, erzählt Romy-Maria Bahmer, Mechatronikerin im zweiten Ausbildungsjahr.
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