Erst jüngst kündigte Mercedes-Benz an, in einer Kooperation mit Visa ab 2022 das Bezahlen per Fingerabdruck direkt aus dem Auto heraus zu ermöglichen, zunächst in Deutschland und Großbritannien. Diese Möglichkeit ist derzeit noch die Ausnahme. 2021 dürfte das Gesamtvolumen von Zahlungen, die aus dem Fahrzeug heraus – ohne Einsatz von Handy oder Tablet – getätigt wurden, weltweit rund 80 Millionen US-Dollar umfasst haben, wie die Analysten von Juniper Research errechneten.
Bis 2026 soll das Volumen der Studie zufolge allerdings um 5300 Prozent auf 4,7 Milliarden US-Dollar in die Höhe schnellen. Für Deutschland sagt Juniper Research ein überdurchschnittliches Wachstum um mehr als 8800 Prozent in diesem Bereich voraus. Regional sollen dann etwa 42 Prozent dieser In-Vehicle-Payments in Nordamerika erfolgen, 29 Prozent in Westeuropa sowie 26 Prozent in China und Fernost.
Im Fokus dürfte dabei das Bezahlen von Tankrechnungen stehen. Auf sie entfallen dann laut Juniper Research etwa 48 Prozent der Zahlungen. Die Berater erwarten, dass sich die Zahlungen aus dem Auto heraus neben dem Tanken zunächst auf weitere, direkt mit dem Fahrzeug in Zusammenhang stehende Bereiche konzentrieren werden, etwa Park- oder Straßennutzungsgebühren. Eine Bremse für die weitere Verbreitung sei unter anderem der in anderen Bereichen stark zersplitterte Markt von Zahlungssystemen und -anbietern. Zu klären seien auch noch Sicherheits- und Haftungsfragen.
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