BMW will Feststoffbatterie bis 2030 in Serie bringen

"Mit der Neuen Klasse werden wir im elektrischen Antrieb einen großen Technologie-Sprung machen", kündigte BMW-Chef Oliver Zipse am Montag bei der Übergabe eines Fördermittelbescheides durch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und dessen bayerischen Amtskollegen Hubert Aiwanger (Freie Wähler) an. "Wir wollen die Energiedichte der Zellen deutlich erhöhen und die Kosten beim Materialeinsatz und in der Produktion gleichzeitig senken."

Bis 2030 will BMW sogar die Feststoffbatterie in Serie bringen. Die Technik sieht BMW dabei als "Game-Changer" bei der E-Mobilität. "Wir forschen intensiv an der Feststoffbatterie-Technologie", sagte Entwicklungsvorstand Frank Weber. "Bis zum Ende des Jahrzehnts werden wir eine automotive-taugliche Feststoffbatterie für den Serieneinsatz realisieren. Schon deutlich vor 2025 planen wir ein erstes Demonstrator-Fahrzeug mit dieser Technologie zu zeigen."

Zudem solle auch die Produktion der Hochvoltspeicher nachhaltiger werden. "Wir werden auch den Einsatz von Primärmaterial maßgeblich reduzieren, um eine wirklich ‚grüne‘ Batterie sicherzustellen", sagte Zipse. Zentrales Ziel sei es, CO2-arme und wiederverwertbare Batterien zu gestalten.

"Wir entwickeln die Batteriezelle der Zukunft: sie wird leistungsstark, sicher, kostengünstig und kreislauffähig sein - von der Materialauswahl über die Verwertbarkeit nach dem Einsatz im Fahrzeug bis hin zum Recycling", erklärte Weber. Und fügte selbstbewusst hinzu: "Das grünste Elektroauto der Welt wird ein BMW sein – nachhaltig von der ersten Idee bis hin zum Recycling nach der Nutzungsphase."

Der Bund und der Freistaat Bayern unterstützen das Vorhaben im Rahmen des europäischen Förderprozesses IPCEI 1 (Important Projects of Common European Interest). "Wir unterstützen BMW bei zwei konkreten Vorhaben im Bereich der Batteriespeicher", sagte Altmaier. Am Montag übergab er den Fördermittelbescheid.

Beim ersten Projekt gehe es um die Entwicklung der einer nächsten Generation von Lithium-Ionen-Zellen, beim zweiten Projekt dann bereit um die Entwicklung der übernächsten Generation inklusive Aufbau einer Prototypen-Produktionsanlage. "Beide Vorhaben", so Altmaier, "sind zentral für den weiteren Ausbau der Elektromobilität in Deutschland."

Mit der "Neuen Klasse" will BMW ab 2025 die eigen Modellpalette revolutionieren und entwickelt dafür eine neue Fahrzeugarchitektur, die anders als bisher konsequent auf E-Antriebe ausgerichtet ist. Das hatte Zipse Anfang März angekündigt. Bis 2025 soll sich der Absatz rein elektrischer Modelle gegenüber 2020 mehr als verzehnfachen, 2030 dann bereits jeder zweite ausgelieferte BMW rein elektrisch fahren.

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