BMW-Werk Regensburg steht still

Es ist der größte Umbau des Werks in seiner 34-jährigen Geschichte - und er endet mit einer bösen Panne: Weil beim Abriss alter Anlagen in einer Montagehalle tragende Teile des Dachs beschädigt wurden, steht die Produktion zwei Woche länger still. "Die Reparaturen laufen derzeit rund um die Uhr", sagte ein Sprecher. Erst nach deren Abschluss könne man dann die neuen Anlagen einbauen.

Die Produktion könne daher wohl erst am 28. September wieder anlaufen. "Ansonsten lief beim Umbau alles nach Plan“, fügte der Sprecher hinzu. Doch ohne die nun defekte Montagehalle könne man die Produktion nicht wieder hochfahren. "Und solange dort die Reparaturen laufen, können wir die neuen Anlagen nicht einbauen."

Eigentlich sollten ab 14. September wieder Autos produziert werden. Den Ausfall wolle man bis Jahresende wieder aufholen, sagte der Sprecher. Details – etwa zu Sonderschichten - werde man nun mit dem Betriebsrat besprechen. Betroffen sind vor allem die Modelle X1, X2 und Zweier Gran Tourer, die nur hier gebaut werden. Der ebenfalls in Regensburg gebaute Einser wird dagegen zusötzlich auch in Leipzig montiert.

Durch die Pannen verlängert sich die Sommerpause im Werk nun auf sieben Wochen - und ist damit sogar länger als im Münchner Stammwerk, das gerade für den i4 umgebaut wird. Während das Stammwerk bereits Ende Juni pünktlich zum Ferienbeginn in Bayern schloss, starteten die Arbeiten in Regensburg erst zwei Wochen später am 8. August.

Grund für den massiven Umbau beider Werke: Künftig sollen hier Verbrenner, Hybride und Elektroautos auf einem Band montiert werden. Mehr als 300 Millionen Euro investier BMW dafür innerhalb von fünf Jahren allein in Regensburg, "den größten Teil davon in diesem Jahr", so der Sprecher. Restarbeiten sollen in einem Jahr erledigt werden. "Nach der Produktionsunterbrechung 2021 werde man dann in der Lage sein, auch Elektroautos zu bauen."

Im Mittelpunkt des Umbaus in Regensburg steht die Montage, wo in neue Schwenkgehänge investiert wird. Die neuen, höhenverstellbaren Transportbänder ermöglichen es künftig, auch die wichtigen Komponenten für elektrifizierte Fahrzeuge einzubauen. Mit dem Umbau vollziehe das Werk einen wichtigen Schritt bei der Transformation des Standorts in Richtung Elektrifizierung und Flexibilität der Fertigung, hieß es.

Welche E-Modelle konkret künftige aus Regensburg kommen könnten, lässt BMW offiziell noch offen. BMW-Chef Oliver Zipse hatte allerdings Ende Juli angekündigt, dass auch der in Regensburg gebaute X1 bis 2023 eine rein elektrische Variante erhalten soll. Zum Produktionsort eines solchen Elektro-X1, der dann iX1 heißen dürfte, macht BMW bisher noch keine Angaben. Regensburg gilt unter Beobachtern aber als gesetzt.

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