Eine Hackergruppe namens "Ocean Lotus" ist im Frühjahr 2019 ins Netzwerk von BMW eingedrungen. Das berichtet der Bayerische Rundfunk. Die IT-Fachleute von BMW bemerkten demzufolge den Angriff, ließen die Hacker aber zunächst gewähren und beobachteten sie über Monate hinweg. Erst vor wenigen Tagen nahm der Autobauer die betroffenen Computer vom Netz.
Die IT-Spezialisten von BMW nutzen die Gelegenheit, zu beobachten, wie die Hacker vorgingen und sich ausbreiteten. Mittels einer Fake-Website, die den Eindruck erweckte, zum BMW-Niederlassung in Thailand zu gehören, sei ein Schadprogramm auf einen Rechner von BMW geschleust worden.
Von dort hätten sich die Hacker weiter ausgebreitet, hieß es. Wichtige Daten hätten sie jedoch nicht erbeutet, zudem sei es ihnen nicht gelungen, Systeme in der Konzernzentrale anzugreifen.
Dem Bericht zufolge gibt es starke Hinweise darauf, dass die Hacker für den Staat Vietnam arbeiten. Die Gruppe "OceanLotus" ist seit 2014 bekannt und hat etwa Dissidenten und konkurrierende Staaten angegriffen. Die Automobilindustrie geriet Anfang 2019 in den Fokus – just dann, als in Vietnam mit dem Bau von Autos begonnen wurde. Auch der koreanische Autobauer Hyundai soll ins Visier der Hacker geraten sein.
Im Juni 2019 hat der vietnamesische Konzern Vingroup seine erste Autofabrik eröffnet. Unter der Marke Vinfast sollen dort Autos gebaut werden, die ersten beiden Baureihen sind Lizenzmodelle von BMW. Der VDA hat ebenso wie das Bundesamt für Verfassungsschutz vor der Hackergruppe gewarnt.
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