BMW zögert die Entwicklung der vierten Generation des unter anderem in Oxford gebauten Mini bewusst hinaus, um die Ereignisse rund um den Brexit abzuwarten.
Die Laufzeit der aktuellen Generation sei verlängert worden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Bezug auf BMW-Sprecher Maximilian Schöberl: "Aus Kostengründen und wegen des Brexit".
Seit BMW die Marke Mini im Jahr 1994 übernommen hat, wurden drei Generationen des Hauptmodells entwickelt (2001, 2006, 2014). Ein Nachfolger des seit 2014 produzierten Modells ist damit eigentlich so langsam fällig.
Jedoch muss auch BMW hohe Investitionen in neue Antriebssysteme stemmen und dazu an anderer Stelle Geld einsparen.
Zudem ist Großbritannien derzeit ein schwieriges Umfeld für Investitionen: Seit Ende Januar befindet sich das Land in einer Brexit-Übergangsphase; bis Ende des Jahres soll ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union stehen – ein ambitioniertes Unterfangen.
Im vergangenen Jahr sank der Absatz der Marke Mini um 4,1 Prozent auf 346.639 Neufahrzeuge. BMW hatte vor einigen Monaten angekündigt, in dem Fall, dass durch den Brexit Ein- und Ausfuhrzölle entstehen sollten, einen größeren Anteil der Mini-Produktion zum Auftragsfertiger ins niederländische Born zu verlagern.
Immerhin: Im März 2020 kommt der erste Elektro-Mini zu den Händlern. Der Mini Cooper SE kostet ab 32.500 Euro. (mer)
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