Die EU-Kommission ermittelt wegen des Kartellverdachts gegen die deutschen Autobauer Volkswagen, Daimler und BMW – und strebt dabei eine gütliche Einigung an; wohl auch, um das politische Konfliktpotenzial mit der Bundesregierung zu minimieren.
Aber BMW ist an einer solchen Lösung offenbar nicht interessiert. "BMW hat kein Interesse an einem Settlement", heißt es aus Unternehmenskreisen, wie die "WirtschaftsWoche" berichtet. Demnach halten die Münchener die Vorwürfe aus Brüssel für unzutreffend.
Die europäischen Wettbewerbshüter werfen BMW, Daimler und Volkswagen vor, zwischen 2006 und 2014 illegale Absprachen zu Technologien der Abgasreinigung getroffen zu haben – zum Nachteil der Umwelt und der Verbraucher, die möglicherweise getäuscht worden sind. Wegen der vermeintlichen Behinderung des Innovationswettbewerbs drohen den Autobauern Milliarden-Geldbußen.
Eine gütliche Einigung würde laut "WiWo" weniger Zeit beanspruchen als die Verhängung von Geldstrafen und könnte zudem vor Gericht nicht angefochten werden. Auch würden die Bußen für die einzelnen Hersteller dabei geringer ausfallen.
BMW hat als einziger der beschuldigten Konzerne vorsichtshalber mehr als eine Milliarde Euro für mögliche Strafen zurückgelegt. Daimler dagegen setzt auf die Kronzeugenregelung und erwartet für sich keine Bestrafung. (mer mit Material von dpa)
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