Hinter den Manipulationsvorwürfen der "Deutschen Umwelthilfe" vermutet BMW eine gezielte Kampagne.„Wir wehren uns entschieden gegen die erhobenen Vorwürfe und weisen diese zurück. Fahrzeuge der BMW Group sind nicht manipuliert – das haben auch behördliche Nachprüfungen weltweit immer wieder belegt“, sagte Klaus Fröhlich, Entwicklungsvorstand von BMW. „Wenn ein Tester bewusst und zielgerichtet untypische Fahrweisen im Randbereich erzwingt, um plakative Emissionswerte zu konstruieren, dann hat das Züge einer gezielten Kampagne“, fügte Fröhlich hinzu.
Gemeinsame Untersuchungen an einem BMW 320d Euro 6 von DUH sowie des ZDF-Magazins WISO hatten laut Umwelthilfe Hinweise darauf ergeben. Demnach werden Drehzahl und Drehmoment als Parameter für die Abschaltung der Abgasrückführung verwendet. Die Stickoxid-Emissionen auf der Straße liegen bis zu 7,2-Mal höher als auf dem Rollenprüfstand, so der Vorwurf. Bei mehr als 3.500 Umdrehungen würde die Abgasrückführung komplett abgeschaltet.
Die Deutsche Umwelthilfe fordert von den Behörden eine Überprüfung sowie "gegebenenfalls Entzug der Typgenehmigung und einen amtlichen Rückruf aller Fahrzeuge, die über eine illegale Abschalteinrichtung verfügen", sagte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH bei der Pressekonferenz. Die vorliegenden Messergebnisse seien klare Indizien für eine unzulässige Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung.
Die EU-Veordnung 715/2007 lässt Abschalteinrichtungen zu, sofern sie dem Motorschutz dienen. BMW sieht sich mit dem eigenen System auf der sicheren Seite. Bereits 2015 habe man gemeinsam mit dem TüV Süd ein identisches Modell des nun getesteten 320d überprüft. Der Tüv Süd habe damals gefolgert, dass "keine emissionsrelevanten Eingriffe geleistet" worden seien, schreibt BMW in einem Statement. Zudem dürften "Fahrbedingungen, die von der gesetzlich vorgeschriebenen NEFZ Rollenprozedur abweichen, auch zu höheren Emissionen führen", heißt es in der Mitteilung weiter.
Der Münchner Autobauer versucht derzeit die Tests der DUH zu rekonstruieren und kündigte an, sich gegen falsche Berichterstattung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr setzen.
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