In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Duesmann über die Einkaufs-Kooperation mit den Kollegen von Mercedes: „Das ist sicher noch nicht ausgereizt, es gibt regelmäßig Gespräche, und wir reden jetzt über den gemeinsamen Einkauf weiterer Komponenten.“
Ein grundsätzliches Problem ausgerechnet mit dem größten Konkurrenten gemeinsam einzukaufen, gebe es nicht.„Wir kaufen mit Daimler ,nicht-wettbewerbsdifferenzierende‘ Umfänge ein, also Reifen, Sitzgestelle, Kühlmittelpumpen und verschiedene Kleinteile wie zum Beispiel Kabelbaum-Stecker.“
Duesmann nannte keine Details, welche weiteren Teile man gemeinsam nutzen könne.Denkbar wäre, dass die Konkurrenten Sensoren, die für autonome Fahrzeuge benötigt werden, gemeinsam einkaufen. Vor allem BMW bemüht sich gemeinsam mit Mobileye und Intel darum, einen Standard für autonomes Fahren zu schaffen. Daimler setzt aber bisher zum Beispiel beim Thema Kamerasystem als einer der wenigen Hersteller nicht auf den Mobileye-Chip, sondern auf Continental-Technologie.
Denkbar wäre Akkus für Elektroautos und Plug-in-Hybride künftig gemeinsam einzkaufen. Der gemeinsame Einkauf ist für beide Seiten ein Win-Win-Geschäft. Größere Abnahmemengen führen zu besseren, sprich günstigeren Einkaufspreisen bei den Lieferanten. Die Synergieeffekte dürften sich auf mehrere hundert Millionen Euro jährlich belaufen. (ree)
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