BMW und Daimler wollen ihre Kooperation wohl ausweiten. Wie die "Süddeutsche Zeitung berichtet", planen die Hersteller gemeinsame Plattformen für künftige Modelle. Damit wollen sie Kosten in Milliardenhöhe einsparen. Bereits beschlossen ist eine Fusion der beiden Carsharing-Dienste Car2Go und DriveNow sowie eine Kooperation beim autonomen Fahren. Beide Hersteller sind aber eifrig darauf bedacht, ihre jeweilige Marke nicht zu beschädigen. Hinzu kommt, dass sie seit Jahrzehnten Konkurrenten sind. (Lesen Sie aktuell: Gewinneinbruch bei BMW)
Erstes Projekt soll dem Bericht zufolge ein Baukasten für kleine bis mittelgroße Fahrzeuge sein. Der künftige Daimler-Chef Ola Källenius sei ein Verfechter der Zusammenarbeit, heißt es. BMW soll demnach für die kleinen Fahrzeuge zuständig sein, Mercedes für die großen.
Dass die Hersteller unter hohem Kostendruck stehen, ist kein Geheimnis. Zwar verdienen sie im Moment noch viel Geld mit ihren Verbrennungsmotoren, sie müssen aber auch Milliarden in Zukunftsthemen wie E-Mobilität, autonomes Fahren und neue Mobilitätsdienste investieren. Je mehr Fahrzeuge auf einer Plattform aufbauen, desto günstiger wird es für die Hersteller.
Der VW-Konzern praktiziert das schon seit Jahren erfolgreich mit seinen Marken und baut beispielsweise auf seiner MQB-Plattform so unterschiedliche Modelle wie den sportlichen Audi TT und den praktischen Skoda Octavia Combi. Durch geschicktes Marketing schaffen es die Wolfsburger, selbst ähnliche Modelle unterscheidbar zu halten und Kannibalisierungseffekte zumindest in den meisten Fällen zu vermeiden.