„Mit dem Start der fünften Generation unserer Elektrofahrzeuge ab dem Jahr 2020/21 werden wir Kobalt nicht mehr aus dem Kongo beziehen", das sagte BMW-Einkaufsvorstand Andreas Wendt, im Interview mit dem Branchenblatt Automobil-Produktion.
BMW engagiert sich bereits länger im Bereich der nachhaltigen Lieferketten, da man andernfalls Imageschäden befürchtet, weil Rohstoffe verwendet werden könnten, bei deren Herstellung es zu Ausbeutung, Kinderarbeit oder Umweltzerstörung kommt. (Lesen Sie dazu: Problemfall Kobalt)
„Verstöße gegen Menschenrechte oder Umweltschutz passen nicht zu unseren Grundsätzen, nicht zum Premiumanspruch unserer Produkte und könnten zur Folge haben, dass Kunden unsere Autos verschmähen“, sagte 2017 BMW-Nachhaltigkeitsmanager Ferdinand Geckeler dem Magazin WirtschaftsWoche.
Auch damals war Kobalt bereits Thema. Aktuell werden 85 Prozent des Kobalts im Kongo industriell gefördert und 15 Prozent in so genannten kleinen "artisanalen" Minen. Dort arbeiten mitunter Kinder, die Arbeitsbedingungen sind teils sehr schlecht.
BMW führte daher eine Machbarkeitsstudie durch, die zeigen sollte, "inwiefern die soziale und ökologische Situation in Modellminen im artisanalen Bergbau in der Demokratischen Republik Kongo nachhaltig verbessert werden kann", so hieß es in einer Mitteilung. Es wurde untersucht, ob vor Ort Modellprojekte realisiert werden können, die über das Potenzial für eine spätere Skalierbarkeit verfügen.
Aus diesem Projekt entstand die Förderung einer Kleinstmine. Dieses Projekt findet seit November 2018 in Kooperation mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) statt - beteiligt sind daran auch BASF, Samsung SDI und Samsung Electronic. Es ist auf drei Jahre angelegt.
Im Januar 2018 hat BMW auch die Initiative Responsible Copper gemeinsam mit dem chilenischen Kupferbergbau-Konzern Codelco ins Leben gerufen. Die Unternehmen verständigten sich auf eine Kooperation zur nachhaltigen und transparenten Kupferbeschaffung.