Der erste chinesische Carsharing-Dienst von BMW wird in Chengdu, im Südwesten China angeboten. Das berichtet Automotive News Europe. Damit erweitert BMW den geographischen Aktionsradius von ReachNow. Die Marke wurde 2016 eingeführt und startete mit weiterentwickelten Carsharing-Angeboten in Seattle (USA).
Das Programm baut auf dem in Europa unter dem Namen „DriveNow“ und dort in Kooperation mit der Autovermietung Sixt erfolgreich betriebenen Geschäftsmodell auf.
Das Angebot in Chengdu folgt auf ein erfolgreich abgeschlossenes Pilotprojekt in Peking. In Chengdu sollen an die 100 i3 zum Einsatz kommen. Die Fahrzeuge können dort abgestellt werden, wo sie zuletzt gebraucht werden und müssen nicht auf speziellen Parkplätzen abgestellt werden - eine Weiterentwicklung des Piloten in Peking.
Die chinesische Regierung versucht mit allen die wachsende Zahl privater Fahrzeuge einzudämmen. BMW will mit den ReachNow-Diensten Alternativen zum Privatbesitz anbieten.
"Unser Wachstum wird in Zukunft nicht davon rühren, dass wir Autos bauen und verkaufen, sondern sich aus Dienstleistungen speisen," Thiemo Schalk, Manager in BMW's Zentrum für urbane Mobilitätskompetenz in Berlin. "Wir müssen neue Lösungen jenseits des Privatbesitzes von Autos anbieten."
Nach eine aktuellen Studie von PwC hat Carsharing das Potenzial, den Verkehrsinfarkt in China zu verhindern. Aufgrund von Sharing könnte die Zahl der Fahrzeuge (Stand: rund 180 Millionen) in zehn Jahren dank Carsharing nur noch 310 Millionen ihren Höchststand erreichen – und bis 2030 bereits auf nur noch 280 Millionen Fahrzeuge fallen, so PwC. Ohne Veränderung des Mobilitätsverhaltens würde China langfristig einen Fahrzeugbestand von bis zu 700 Millionen Fahrzeugen aufbauen.
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