BMW plant Windräder für Leipzig

Pia Krix

BMW will für sein Werk in Leipzig eine eigene Windkraftanlage zur Gewinnung von Strom aus erneuerbaren Energien errichten. Die Anlage mit derzeit vier geplanten Windrädern soll ab 2013 den Strom für die Fertigung der geplanten Carbonautos liefern. BMW plant ferner eine Montagefabrik in Brasilien. Von 26 möglichen Standorten sind zwei in der engeren Auswahl, einer davon liegt nahe Săo Paulo.

Sonntag, 21. August 2011, 14.21 Uhr

München. BMW will am Standort Leipzig vier Windräder bauen, um künftig in der Fertigung der geplanten Carbonautos Strom aus erneuerbaren Energien einzusetzen. Die Windkraftanlage soll spätestens zum Produktionsstart der Elektromodelle i3 und i8 im Herbst 2013 fertig sein. Zurzeit steht der Hersteller in Gesprächen mit den zuständigen Behörden. Bei BMW geht man aber davon aus, dass die Genehmigung nur noch eine Formsache ist.

Leipzig ist ein Vorzeigewerk in Sachen Umwelt. Es ist geplant, die Produktion der Elektroautos zu 100 Prozent aus regenerativen Energien zu versorgen. Künftig sollen 70 Prozent an Wasser und 50 Prozent an Energie pro E-Fahrzeug gegenüber der gängigen Fertigung eingespart werden.

In diesem Jahr will BMW in Leipzig mehr als 200.000 Einheiten bauen, täglich laufen 740 Autos vom Band. Über die geplante Kapazität inklusive der i-Modelle im Jahr 2013 gibt es noch keine Angaben. Vorstandschef Norbert Reithofer hat aber bereits weitere Mitglieder der i-Familie angekündigt. Leipzig bietet dafür ausreichend Platz: Von der 214 Hektar großen Werksfläche wurde etwas mehr als die Hälfte bebaut, hinzu kommt die Fabrikerweiterung für die Elektrofahrzeugproduktion mit rund 14 Hektar. Der Neubau von Montage und Karosseriebau soll noch im August starten.

Zwei Standorte in Brasilien in der engeren Auswahl

Die Pläne für Leipzig sind nur ein Teil der geplanten Erweiterung des weltweiten Produktionsnetzwerks. Um den Bestellansturm zu bewältigen und die Lieferzeiten im Rahmen zu halten – zurzeit kann BMW nicht so viele Autos bauen wie angefragt werden – geht der Hersteller in die Produktionsoffensive. So plant Reithofer eine neue Montagefabrik in Brasilien. Von 26 möglichen Standorten sind zwei in der engeren Auswahl, erfuhr Automobilwoche, einer davon liegt nahe Săo Paulo. Die endgültige Entscheidung soll frühestens im Oktober fallen.

Der Vorstand denkt derzeit auch über den Ausbau der Montagewerke in Russland und Indien nach. Eine Erweiterung der Produktion in China ist bereits beschlossene Sache: 2012 läuft in Tiexi die zweite chinesische BMW-Fabrik hoch, in der der X1 gefertigt werden soll. Mittelfristig soll die Kapazität an beiden chinesischen Standorten insgesamt 300.000 Autos pro Jahr betragen.

Vor einem erneuten Ausbau steht das US-Werk Spartanburg: Nach einer zehnmonatigen Umbauphase soll die Kapazität für die SUVs X3, X5 und X6 statt 270.000 in 2011 im kommenden Jahr rund 300.000 betragen. Reithofer schließt auch einen neuen Standort in Nordamerika nicht aus, dort würden dann aber Limousinen vom Band rollen. (Foto BMW/Montage Automobilwoche)