BMW erweitert die vernetzten Funktionen zwischen Fahrer und Fahrzeug. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona zeigt BMW die Funktion "Natural Interaction".
Das neue System kombiniert intuitive Sprach- mit Gestensteuerung und Blickerkennung und macht damit erstmals eine echte Multimodalität in der Bedienung möglich. 2021 sollen erste Funktionen mit dem BMW iNext auf den Markt kommen.
Was ist BMW Natural Interaction genau:
Die Funktion "Natural Interaction" gibt dem Fahrer die Möglichkeit, ähnlich wie im zwischenmenschlichen Dialog, Sprache, Gesten und Blick gleichzeitig und in vielseitiger Kombination miteinander für die Interaktion mit seinem Fahrzeug zu nutzen. "Wir gehen damit in alle Ebenen der Kommunikation", sagte BMW-Entwickler Stefan Schubert der Automobilwoche auf dem Mobile World Congress. Der Bedienmodus kann je nach Situation intuitiv gewählt werden.
Die multimodale Interaktion wird durch Spracherkennung, Sensorik und Gestenanalyse ermöglicht. Kameras und Sensoren erfassen präzise Hand- und Fingerbewegungen. Die Sensoren beobachten dabei den Fahrer in seinem gesamten Bewegungsraum hinterm Steuer – und sogar darüber hinaus. Denn sie erfassen auch, wenn der Fahrer aus dem Fenster auf einen Gegenstand zeigt (siehe Foto oben) und fragt: "Was ist das für ein Gebäude? Wie lange hat das Geschäft noch offen? Wie heißt dieses Restaurant? Darf ich hier parken und wie viel kostet das?"
Gesprochene Anweisungen werden mit Hilfe von BMWs Spracherkennung erfasst und verarbeitet. Ein intelligenter und lernender Algorithmus, der ständig weiterentwickelt wird, kombiniert und interpretiert die komplexen Informationen, worauf das Fahrzeug entsprechend reagiert. Der iNext ist bereits für das autonome Fahren der Stufen drei und vier ausgelegt. "Natural Interaction" soll eine einfache Bedienung des Fahrzeugs auch dann ermöglichen, wenn etwa die Sitze in eine bequeme Position und damit etwas weiter weg vom Cockpit positioniert sind. "Damit überwinden wir ergonomische Grenzen", so Schubert.
Um die Privatsphäre der Passagiere so gut wie möglich zu schützen, erfasst das System keine vollständigen Bilder, sondern nur flüchtige Daten wie etwa die Richtung der Finger. Der Fahrer kann zudem die vernetzten Funktionen von "Natural Interaction" auf seine Vorlieben anpassen, sodass sie auf verschiedene Aktionen unterschiedlich reagieren. Ist der Fahrer also gerade im Gespräch, wählt er Gesten und Blick, bleibt der Blick auf der Straße, nutzt er Sprache und Gesten – um beispielsweise während eines Telefonats berührungslos Fenster oder Schiebedach zu öffnen oder zu schließen oder die Luftausströmer zu verstellen.
Will man mehr über die Bedienung des Autos erfahren, oder ist eine neue Funktionalität per Software-Update ins Auto geladen, kann er sich die Funktionalität erklären lassen.
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