Es wäre das erste Mal, dass Mini-Fahrzeuge nicht in Europa gefertigt würden, wenn die Recherchen der Nachrichtenagentur Bloomberg stimmen. Unter Berufung auf Insider-Kreise meldet diese, dass BMW prüfe, das Produktionsnetzwerk von Great-Wall, dem größten SUV-Produzenten Chinas zu nutzen. Aktuell produziert BMW Mini in Großbritannien und den Niederlanden, der elektrische Mini soll, wie kürzlich angekündigt in UK vom Band laufen.
Die in China produzierten Mini-Modelle könnten, so wohl die Überlegungen, dann auch in andere Länder exportiert werden. Bei den Plänen, die von BMW noch nicht bestätigt wurden, dürfte mit Sicherheit eine Rolle spielen, dass die chinesische Regierung eine Quote für die Elektrofahrzeuge ab 2019 einführen wird. Dann müssen zehn Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge elektrifiziert sein. Um die Quote zu erreichen, müssen die europäischen Hersteller tüchtig Gas geben. Daher käme BMW eine Produktion des E-Mini in China sehr gelegen.
Auch für Great Wall brächte der Deal Vorteile. Zwar konnte der Hersteller mit seinen SUV-Modellen reüssieren, doch der Wettbewerbsdruck in diesem Segment steigt zunehmend. Great Wall brächte der Fertigungspakt eine mächtigen Schub gegenüber der Konkurrenz. Die Papiere des Konzerns reagierte prompt und schossen am Mittwoch um 14 Prozent nach oben, nach dem Spekulationen um ein Joint-Venture mit BMW bekannt wurden. Great Wall wollte sich zu den angeblichen Plänen nicht äußern, kündigte jedoch ein Statement zu einem späteren Zeitpunkt an.
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