Gerade erst hatte der BMW-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Manfred Schoch auf der Jubiläumsfeier in der Münchner Allianz-Arena vor 35.000 Mitarbeitern angekündigt, es werde eine Jubiläumszahlung geben. Eine "bombastische Regelung" wollte er der Belegschaft vorstellen. Medienberichten zufolge sollte sich die Höhe des Bonus im Schnitt auf "rund 7.000 Euro pro Mitarbeiter" belaufen.
Doch daraus wird nun nichts. Auf einer Betriebsversammlung im BMW-Werk München teilte der Betriebsratschef mit, dass BMW "keinen Jubiläumsbonus an Mitarbeiter und Aktionäre ausbezahlen" werde, berichteten Veranstaltungsteilnehmer der Automobilwoche. Stattdessen soll das Geld für die Altersvorsorge verwendet werden. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
Die Höhe errechnet sich folgendermaßen: Es soll laut Schoch einen Jubiläumsbonus in Höhe von 15 Prozent des Bruttomonatsgehalts plus 1 Prozent des Bruttomonatsgehalt pro Dienstjahr geben, wobei der Bonus insgesamt bei 50 Prozent des Bruttomonatsgehalts gedeckelt sei. Bei einem Mitarbeiter, der 20 Jahre für BMW tätig ist, beliefe sich der Betrag demnach auf 35 Prozent seines Bruttomonatsentgelts. Ausbezahlt werde das Jubiläumsgeld wie gesagt nicht, sondern, so der Gesamtbetriebsratschef, für eine "neue BMW-Rente" verwendet. Lediglich Mitarbeiter, die an einem Stichtag in diesem März über 55 Jahre alt sind, sollen die Wahl haben, ob sie den Bonus ausbezahlt bekommen oder in ihre Altersversorgung stecken möchten.
BMW bestätigte der Automobilwoche, dass Mitarbeiter eine "Jubiläumssonderzuwendung" erhalten. Über deren Höhe und Zusammensetzung äußert sich der Konzern nicht, da die Gespräche hierzu noch nicht abgeschlossen seien. "Der Beitrag der Jubiläumssonderzuwendung soll als Startbaustein in ein BMW Altersversorgungsmodell eingezahlt werden, in dem er sich bis zum Renteneintritt weiter verzinst", erklärt ein Unternehmenssprecher. Die Höhe des Beitrags werde sich nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit richten. Im ersten Jahr des BMW Altersversorgungsmodells würde der Konzern in Vorleistung gehen. "In einem zweiten Baustein", so der Sprecher, "soll künftig auch ein Beitrag über die Erfolgsbeteiligung in das neue BMW Altersversorgungsmodell fließen."