BMW iX3 startet im Spätsommer

Sieben Jahre nach dem i3 schickt BMW sein zweites Elektroauto an den Start. Die Produktion des iX3 werde wie geplant im Spätsommer anlaufen, die ersten Fahrzeuge des Elektro-X3 noch vor dem Jahreswechsel an die ersten Kunden ausgeliefert, teilte BMW mit. Im Werk Dading bei Shenyang in China, wo das Mittelklasse-SUV auch für den deutschen Markt gebaut wird, liefen die Vorbereitungen trotz Corona-Krise weiter nach Plan. Auch alle Tests für die Zulassung in Europa und China habe das Fahrzeug erfolgreich durchlaufen.

"Wir sind mit der Produktion der Vorserienfahrzeuge des BMW iX3 genau im Zeitplan und werden im Spätsommer mit der Serienproduktion beginnen", sagte der Leiter des Werks Dadong, Robert Küssel. Seit Mitte 2019 seien bereits mehr als 200 Vorserienfahrzeuge produziert worden, die für Erprobungsfahrten genutzt wurden. Vorläufigen Angaben zufolge komme der iX3 im WLTP-Test auf eine Reichweite von 440 Kilometern.

Erstmals habe BMW das Testverfahren bei einem Elektroauto gleichzeitig in Europa und in China durchlaufen, sagte der Leiter der iX3-Entwicklung, Arno Keller. "Für die Mitarbeiter unserer Testteams war dies eine besondere Herausforderung." So seien innerhalb von vier Wochen ein mehr als 340-stündiges Testprogramm einschließlich Erprobungsfahrten über mehr als 7700 Kilometer bewältigt worden. Die Daten seien jetzt an die zuständigen Zulassungsbehörden übermittelt worden.

Gebaut wird der Elektro-X3 ausschließlich im Gemeinschaftswerk BMW Brilliance Automotive in China und dann von dort auch nach Europa geliefert. Teile für den Elektroantrieb kommen aber aus dem BMW-Werk in Dingolfing, das dafür gerade erst seine Produktionskapazitäten erweitert hat.

Auf Fotos aus dem Werk in China ist zu sehen, wie der an der Front noch leicht getarnte iX3 zusammen mit dem Verbrenner-Schwestermodell X3 von einem Band läuft. "Wir produzieren den vollelektrischen BMW iX3 zusammen mit dem BMW X3 mit Verbrennungsmotor auf der gleichen Linie", erklärte Werkleiter Küssel. Damit folgt BMW der neuen Strategie, Elektroautos als Varianten der jeweiligen Verbrenner zu entwickeln und dann auch am selben Standort gemeinsam zu produzieren. "Dadurch erreichen wir eine hohe Effizienz und Flexibilität in der Produktion", so Küssel.

Der iX3 bildet den Auftakt der Elektroauto-Offensive, die der damalige Vorstandschef Harald Krüger 2017 angekündigt hatte. Im kommenden Jahr sollen dann zwei weitere E-Autos folgen: Der i4 aus München und der i-Next aus Dingolfing, der dann i5 heißen könnte. "Bis 2023 wollen wir insgesamt 25 elektrifizierte Modelle auf der Straße haben", sagte Vertriebsvorstand Pieter Nota. "Mehr als die Hälfte davon wird komplett vollelektrisch sein."

Beim bisher einzigen Elektro-BMW i3 hatte der Hersteller 2013 noch ein komplett eigenständiges Fahrzeug mit Carbon-Karosserie entwickelt, das auch auf einer speziellen Produktinslinie in Leipzig hergestellt wird. Von diesem Ansatz ist BMW inzwischen abgerückt und will künftig alle Antriebsarten in derselben Baureihe anbieten. Beim iX3, der als Elektrovariante des X3 entwickelt wurde, kommt dies nun erstmals zum Tragen. Den i3 will BMW trotz des Strategiewechsels noch bis 2024 weiterbauen. Einen Nachfolger soll es dann nicht geben.

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